Die Lebenszufriedenheit in Schleswig-Holstein ist erstmals seit 2021 gesunken. Damit ist der Aufwärtstrend nach dem Tief während der Corona-Pandemie gebrochen und das nördlichste Bundesland rutscht im Ländervergleich von Platz 3 auf Platz 5 ab, wie aus dem "Glücksatlas" 2025 hervorgeht, einer regelmäßigen Studie zur Lebenszufriedenheit der Deutschen.
Die Zufriedenheit in Schleswig-Holstein lag bei 7,12 Punkten auf einer Skala von 0 bis 10 – ein Rückgang um 0,11 Punkte im Vergleich zu 2024. Deutschlandweit erreichte die Lebenszufriedenheit einen Wert von 7,09, hieß es. Besonders in Ostdeutschland stieg das Wohlbefinden im Vergleich zum Vorjahr deutlich an (+0,12), während es im Westen nahezu unverändert blieb (+0,02).
Am zufriedensten sind laut Studie weiterhin die Menschen in Hamburg (7,33 Punkte). Die Hansestadt punktete mit einer jungen Bevölkerung, hohem Einkommen und einer hervorragenden Versorgung in Bildung und Gesundheit. Bayern und Rheinland-Pfalz teilen sich mit jeweils 7,21 Punkten den zweiten Platz.
Schleswig-Holstein als "Overperformer"
Die Menschen in Schleswig-Holstein sind in den Bereichen Familie, Arbeit, Freizeit und Einkommen deutlich zufriedener als der Bundesdurchschnitt. Besonders groß fällt der Unterschied bei der Arbeit aus: Hier erreicht die Zufriedenheit im nördlichsten Bundesland 7,52 Punkte, während der deutsche Durchschnitt bei 7,20 Punkten liegt.
Bei objektiv messbaren Indikatoren der Lebensqualität wie Einkommensungleichheit, Gesundheits- und Bildungsausgaben oder Wohneigentumsquote rangiert Schleswig-Holstein jedoch im Mittelfeld. Daher gilt das Land laut Studie insgesamt als "Overperformer" in der Zufriedenheit seiner Bewohner.
Für die Umfrage wurden von Juli 2024 bis Juni 2025 insgesamt 13.905 Menschen im Alter ab 16 Jahren durch das Institut für Demoskopie Allensbach zur allgemeinen Lebenszufriedenheit befragt. Zu den Lebensbereichen Arbeit, Einkommen, Familie und Freizeit wurden durch das Markt- und Sozialforschungsinstitut Ipsos im Juni 2025 insgesamt 5.148 Bürger im Alter ab 18 Jahren befragt. Die Ergebnisse sind nach Angaben der Institute für diese Bevölkerungsgruppen repräsentativ.