Automatische Vorfahrt für Busse und Rettungskräfte: In Hamburg wird derzeit auf einer Teststrecke rund um den Bunker am Heiligengeistfeld das Ampelsystem der Zukunft erprobt. "Das ist Pionierarbeit, die zwar weltweit überall beginnt, aber noch nirgendwo vollständig ausgereift ist", sagte Verkehrssenator Anjes Tjarks (Grüne).
Konkret geht es dabei um eine intelligente Verkehrssteuerung im Rahmen des Projektes ITS-Cube. Busse und Einsatzfahrzeuge von Feuerwehr und Polizei sollen direkt und zuverlässig Daten in Echtzeit mit den Ampeln kommunizieren.
Die Ampel erkennt die Fahrzeuge und kennt unter anderem die Geschwindigkeit, den Verkehr, das Wetter, die Anzahl der Fahrgäste und kann zeitlich passend Grün geben. Damit verkürzen sich den Angaben zufolge die Fahrzeiten, es muss weniger gebremst werden, die Fahrpläne werden zuverlässiger, und Feuerwehr und Polizei können Kreuzungen sicherer überqueren und sind schneller am Einsatzort.
2.000 Busse und 600 Ampeln bis 2030
Rund 68 Millionen Euro soll die Umsetzung des Projektes kosten. Fast zwei Millionen davon sind EU-Fördergelder. Bis 2030 solle alles geschafft sein, sagte Tjarks. "Wir wollen das an 600 Ampeln und bei allen Bussen ausrollen, so dass alle Menschen, die Bus fahren, davon profitieren." Rund 2.000 Busse sind den Angaben zufolge in Hamburg unterwegs.
ITS-Cube steht für Intelligent Transport Systems-Concept Urban Bus Equipment, also Intelligente Verkehrssysteme – Konzept für die Ausstattung von Stadtbussen.
Die erste Ampel in Hamburg wurde übrigens vor ziemlich genau 100 Jahren in Betrieb genommen. Sie stand an der Kreuzung Mönckebergstraße/Steintorwall/Steintordamm. Mittlerweile regeln rund 1.750 Ampelanlagen den Verkehr in der Hansestadt.