Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Georg Bätzing, hat eine sozial gerechte Reform des Sozialstaates gefordert. Es brauche "Lösungen mit Augenmaß", sagte Bätzing zum Abschluss der Herbstvollversammlung der Bischöfe im hessischen Fulda mit Blick auf die aktuelle politische Debatte um die Sozialstaatsreform. "Versprechen, die anderes vorgeben, halten wir für gefährlich, weil sie den Populisten und den Spaltern nur Futter in den Rachen liefern."
Bätzing betonte den "unglaublich hohen Wert" des Sozialstaates. Er habe in Krisenzeiten zum gesellschaftlichen Zusammenhalt beigetragen. "Und gleichzeitig sehen wir, dass die sozialen Sicherungssysteme in unserem Land in erheblichem Maße unter Druck kommen." Er mahnte eine sachliche Debatte um eine nachhaltige Finanzierung des Sozialstaates an.
Bätzing warnte davor, die jüngere Generation vor dem Hintergrund des demografischen Wandels und gestiegener Kosten über die Maßen zu belasten. "Wir brauchen ein Gesamtbild der Zumutungen. Und wir brauchen eine Diskussion darüber, wie wir diese Zumutungen miteinander so stemmen können, dass sie nicht die Gesellschaft weiter auseinandertreiben", sagte er.