Die Lage auf dem Arbeitsmarkt in Mecklenburg-Vorpommern bleibt trotz der saisonal typischen Herbstbelebung angespannt. Die Regionaldirektion Nord der Bundesagentur für Arbeit meldet für September 63.600 Erwerbslose. Das entspricht den Angaben zufolge einer Quote von 7,8 Prozent. Damit liegt MV im Vergleich der Flächenländer auf dem letzten Platz. Höhere Erwerbslosenquoten als MV haben laut Bundesagentur für Arbeit die Stadtstaaten Bremen, Berlin und Hamburg.
Seit August sank die Zahl der Arbeitslosen demnach um 2.100. Im Vergleich zum September 2024 sind jetzt aber 900 Menschen mehr ohne Job, wie die Regionaldirektion in Kiel mitteilte. Als Grund für den Anstieg im Jahresvergleich nannte der Chef der Regionaldirektion, Markus Biercher, die gesamtwirtschaftliche Situation.
Personalnachfrage verhalten trotz Wirtschaftswachstums
Trotz eines leichten Wirtschaftswachstums im Nordosten bleibt die Personalnachfrage der Arbeitgeber bisher verhalten. Bei den Arbeitsagenturen seien aktuell 15.000 sozialversicherungspflichtige Arbeitsstellen gemeldet, so Biercher. Das seien 600 oder 3,6 Prozent weniger als vor einem Jahr.
Die Wirtschaft in MV wuchs nach Angaben des Statistischen Amtes des Landes im ersten Halbsjahr um 2,0 Prozent. Mitarbeiter werden laut Regionaldirektion speziell im verarbeitenden Gewerbe, im Gesundheits- und Sozialwesen sowie in den freiberuflichen, wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungen gesucht. Auch im Handel und im Baugewerbe sind demnach Stellen offen.
Landkreis Rostock mit geringster Erwerbslosigkeit
"Erfreulich ist, dass im Vormonatsvergleich alle Alters- und Personengruppen von der Herbstbelebung am Arbeitsmarkt in Mecklenburg-Vorpommern profitieren konnten und ihre jeweilige Arbeitslosenzahl gesunken ist", sagte Biercher. "Ob unter 25 oder über 55, ob langzeitarbeitslos, mit gesundheitlichem Handicap oder Ausländer."
Am geringsten war die Arbeitslosigkeit den Angaben zufolge im September im Landkreis Rostock mit 5,8 Prozent. Die höchste Quote wurde aus der Landeshauptstadt Schwerin mit 10,7 Prozent gemeldet. Die Agentur griff für die Statistik auf Datenmaterial zurück, das bis zum 11. September vorlag.