Im Prozess um einen Rostocker Physiotherapeuten hat der Angeklagte ein umfassendes Geständnis abgelegt. Der 45-Jährige habe bei der Verhandlung am Montag alle Taten eingeräumt, sagte ein Sprecher des Landgerichts Rostock der Deutschen Presse-Agentur.
Der Mann soll Frauen in seiner Praxis sexuell belästigt und missbraucht haben. Die Staatsanwaltschaft hatte dem Mann 18 Fälle in fünf Jahren zur Last gelegt - von März 2020 bis März 2025. Dann ging laut Sprecher ein mutmaßliches Opfer zur Polizei und erstattete Anzeige. Die jüngste der Frauen ist den Angaben zufolge 15 Jahre alt.
Dem Sprecher zufolge hatte es einen sogenannten Täter-Opfer-Ausgleich gegeben. Einem Großteil der Geschädigten seien Summen im "mehrstelligen Tausender-Bereich" gezahlt worden. Die Opfer müssen demnach in den folgenden Verhandlungen nicht mehr aussagen.
Vier Vergewaltigungen angeklagt
Die meisten Frauen sollen einmal missbraucht worden sein, eine Frau zweimal. In vier Fällen geht die Staatsanwaltschaft den Angaben zufolge von Vergewaltigung aus. Der Angeklagte sitzt seit März in Untersuchungshaft, wie es weiter hieß.
Zum Prozessbeginn am 8. September am Landgericht Rostock gab es nach der Verlesung der Anklage ein sogenanntes Rechtsgespräch zwischen Richter, Staatsanwaltschaft und Verteidigung, wie der Sprecher sagte. Die Verhandlung soll am 2. Oktober fortgesetzt werden.