Kommt die Weltklimakonferenz im nächsten Jahr nach Deutschland? Die Bundesregierung will dies möglichst vermeiden. "Um Himmels willen, einigt euch zwischen Australien und der Türkei, damit diese technische Lösung nicht zum Zuge kommt", sagte Umweltstaatssekretär Jochen Flasbarth (SPD) auf der Weltklimakonferenz im brasilianischen Belém.
Australien und die Türkei wollen beide 2026 die Weltklimakonferenz COP31 austragen. Gelingt keine Einigung, würde die Konferenz mit Zehntausenden Delegierten am Ort des UN-Klimasekretariats stattfinden – und dieses hat seinen Sitz in Bonn.
"Wir müssten es, wir wollen es aber nicht"
"Das ist keine Frage des Wollens", betonte in der Klimadiplomatie sehr erfahrene Flasbarth, der für die deutsche Delegation die Verhandlungen in Brasilien leitet. "Wir müssten es, wir wollen es aber nicht." Man hätte nur zwölf Monate Zeit für die Vorbereitung. "Deutschland ist ein Land, das aus guten Gründen viele Regeln hat."
Als zuletzt die Konferenz in Bonn stattfand – das war 2018 unter dem Vorsitz der Fidschi-Inseln – habe in Bonn etwa der Hochwasserschutz für die Rheinaue in Bonn für kurze Zeit außer Kraft gesetzt werden müssen. "Das sind alles keine einfachen Dinge. Deutschland braucht für eine Konferenz mehr Zeit."
Die Austragung der jährlichen Weltklimakonferenz rotiert zwischen den Weltregionen, die Staatengruppen müssen sich jeweils auf einen Gastgeber einigen.