Der rheinland-pfälzische Ministerpräsident Alexander Schweitzer hat die von US-Präsident Donald Trump angekündigten 100-prozentigen Zölle für Arzneimittelimporte kritisiert und Berechenbarkeit gefordert. "Noch im Juli dieses Jahres haben die Vereinigten Staaten und die Europäische Union eine anderslautende Einigung erzielt", sagte der SPD-Politiker einen Tag vor einer fünftägigen USA-Reise in Mainz. "Die nun getroffene Entscheidung steht in eklatantem Widerspruch zu den damaligen Vereinbarungen."
"Diese mangelnde Verlässlichkeit und fehlende Planbarkeit sind Gift für die Wirtschaft – für Unternehmen genauso wie für Beschäftigte und zwar auf beiden Seiten des Atlantiks", sagte Schweitzer. "Gerade in einem so sensiblen Bereich wie der Arzneimittelversorgung brauchen wir stabile und vertrauenswürdige Rahmenbedingungen."
Schweitzer: Trumps Ankündigung erschüttert die Branche
Rheinland-Pfalz stehe für einen starken, fairen und verlässlichen Wirtschaftsstandort. "Ich erwarte, dass auch internationale Partner diesen Anspruch an Berechenbarkeit respektieren und einhalten", sagte der Ministerpräsident. Die USA seien einer der wichtigsten Exportmärkte, daher erschütterten die Ankündigung des US-Präsidenten die Branche.
Schweitzer kündigte an, die Anliegen, der Pharma-Branche in seinen Gesprächen in den USA vorzubringen und sich für faire Zölle einzusetzen. Dies habe er dem Vorsitzenden des Gesellschafterausschusses von Boehringer Ingelheim, Hubertus von Baumbach, in einem Telefonat versichert.