Kooperation statt Konfrontation: Nach einem mehr als zweieinhalbjährigen Prozess haben sich Landwirtschaft und Umweltschutz in Rheinland-Pfalz auf mehr Zusammenarbeit für besseren Artenschutz geeinigt. Eine von Vertretern beider Seiten in Mainz unterzeichnete Vereinbarung sieht unter anderem die Schaffung fester Strukturen für das neue Miteinander vor.
Grob gesagt sollen der Schutz von Tier- und Pflanzenarten sowie Bedürfnisse der Landwirtschaft besser in Einklang gebracht werden. Dafür wird ein "Forum Schulterschluss Artenvielfalt" geschaffen, das regelmäßig zusammenkommen wird. Regionale Kooperationsnetzwerke sollen wiederum die für einzelne Regionen am besten geeigneten Maßnahmen erarbeiten und umsetzen.
Eder spricht von Vertrauensbasis
Unterzeichnet wurde die Kooperationsvereinbarung unter anderem von den Bauern- und Winzerverbänden Rheinland-Nassau und Rheinland-Pfalz Süd, dem Landesverband des Bundes für Umwelt- und Naturschutz (BUND) und des Naturschutzbundes (NABU) sowie der Landwirtschaftskammer Rheinland-Pfalz. Vorausgegangen sind zahlreiche Gespräche über mehrere Jahre zwischen Vertretern beider Seiten, mit dem Ziel, einen jahrzehntealten, bisweilen erbittert geführten Konflikt zwischen Umweltschutz und Agrarwirtschaft zu befrieden.
Es sei gelungen, eine Vertrauensbasis zu schaffen, sagte Umweltministerin Katrin Eder von den Grünen. FDP-Landwirtschaftsministerin Daniela Schmitt sprach von einem wichtigen Schritt, um eine zukunftsfeste, ökonomisch tragfähige Landwirtschaft sowie den Erhalt der Artenvielfalt weiter zu stärken.
Es kommt auch auf die Honorierung von Maßnahmen an
Gemeinsam wollen beide Seiten auch dafür sorgen, dass Landwirte für Natur- und Artenschutzmaßnahmen besser honoriert werden. Mit der Expertise beider Seiten sollen künftig mehr Fördertöpfe angezapft oder mögliche neue Geldquellen erschlossen werden.
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Naturschutz in der Agrarlandschaft könne nur dauerhaft erfolgreich sein, wenn Leistungen für Artenvielfalt fair honoriert würden und sich in den Alltag der Betriebe integrieren ließen, betonte Sabine Yacoub, Vorsitzende des Bundes für Umwelt- und Naturschutz (BUND) in Rheinland-Pfalz. Der Präsident des Bauern- und Winzerverbands Rheinland-Pfalz-Süd, Eberhard Hartelt, sagte, der kooperative Ansatz sei der einzig zielführende Weg. Nun brauche es konkrete Maßnahmen, um die Ernte der mit der Vereinbarung erfolgten Saat einzufahren.