Auf den Schock folgt die Aufarbeitung und das Aufräumen: Am Tag nach der Explosion in einem Haus in Daaden im Westerwald läuft die Ursachenforschung. Die Ermittlungen dauerten an, hieß es von der Polizei in Koblenz. Vor Ort wurde am Morgen von der Feuerwehr sicherheitshalber noch nach Glutnestern gesucht, drumherum liefen Aufräumarbeiten.
Bei der Explosion in dem Wohn- und Geschäftshaus mit Wohnungen und einem Imbiss war am Donnerstag ein 15-Jähriger schwer verletzt worden. Ein Rettungshubschrauber flog ihn in eine Spezialklinik. Sieben weitere Menschen kamen zunächst in umliegende Krankenhäuser. Sie erlitten einer Polizeisprecherin zufolge leichte Verletzungen, etwa Rauchvergiftungen oder einen Schock, seien aber mittlerweile wieder aus den Kliniken raus. Unter den Verletzten ist ein Mitarbeiter des Gasversorgers Westerwald-Netz.
Die Feuerwehr der Verbandsgemeinde Daaden-Herdorf war nach eigenen Angaben am Donnerstagnachmittag zunächst wegen ausströmenden Gases alarmiert worden. Noch während des Anrückens kam es zu einer Explosion, das gesamte Gebäude sei eingestürzt.
Trümmer standen in Flammen
Ein Anwohner sprach von einem Knall, den er gehört habe, Gegenstände seien umhergeflogen, ihm sei das Handy aus der Hand geflogen. Laut Feuerwehr standen nach der Explosion die Überreste des Hauses in Flammen. Mit einem Bagger seien Trümmerteile auseinandergezogen worden.
Ersten Erkenntnissen zufolge spricht nichts für eine vorsätzliche Brandlegung. Möglicherweise stand die Explosion im Zusammenhang mit Bauarbeiten – dies wird derzeit noch von der Kriminalpolizei untersucht. Eine Störung des gebäudeeigenen Gasanschlusses als Ursache der Explosion könne ausgeschlossen werden, hieß es von der Rheinischen Energie Aktiengesellschaft mit Sitz in Köln, die alleiniger Gesellschafter der Westerwald-Netz GmbH ist.
Gasleitung repariert

Wollen Sie nichts mehr vom stern verpassen?
Persönlich, kompetent und unterhaltsam: Chefredakteur Gregor Peter Schmitz sendet Ihnen jeden Mittwoch in einem kostenlosen Newsletter die wichtigsten Inhalte aus der stern-Redaktion und ordnet ein, worüber Deutschland spricht. Hier geht es zur Registrierung.
Wegen der Explosion kam es in Daaden zu einer Unterbrechung der Gasversorgung. Im Bürgerhaus Daaden wurde eine Anlaufstelle für Anwohner eingerichtet, bei der es warme Getränke und eine Versorgung für Kinder und Säuglinge gab.
Die beschädigte Gashauptleitung konnte in der Nacht repariert werden, wie die Westerwald-Netz mitteilte. Von der Unterbrechung betroffene Haushalten könnten ihre Gasheizungen wieder in Betrieb nehmen. Der Versorger kündigte an, dass im Verlauf des Freitags Monteure alle betroffenen Haushalte begehen sollten.
Das Umfeld des Hauses sei noch weiträumig abgesperrt, sagte eine Polizeisprecherin in Koblenz. Wann Brandermittler die Überreste des Gebäudes untersuchen könnten, sei noch unklar.