In Thüringen rechnet der Landesverfassungsschutz rund 3.300 Menschen der rechtsextremen Szene zu – 2.050 davon der AfD. Das gab Behördenchef Stephan Kramer bei der Vorstellung des neuen Verfassungsschutzberichtes in Erfurt bekannt. Damit stieg die Zahl der Rechtsextremisten von 2.800 im Jahr 2023 um rund 500 Personen im Jahr 2024 an. Den Anstieg gab es nicht nur bei der AfD, sondern auch im parteiungebundenen Spektrum. Rund 350 Rechtsextremisten ordnete der Verfassungsschutz als gewaltbereit ein.
Die innere Gefahr für die Demokratie sei angestiegen, sagte Thüringens Innenminister Georg Maier (SPD). "Rechtsextreme, völkische Bestrebungen greifen die Demokratie von Innen an."
Den Nährboden dafür bildeten auch geopolitische Gefahren und die Risiken, sagte Maier – "ein krisenhaftes Umfeld". Auch die sozialen Medien spielten eine bedeutende Rolle. In bestimmten Bereichen hätten diese die Wirkung eines Brandbeschleunigers. Kramer warnte vor "Turboradikalisierungen" in den sozialen Medien.
Die Thüringer AfD wird seit 2021 vom Landesverfassungsschutz als rechtsextremistische Bestrebung eingestuft und beobachtet.