Statistisches Bundesamt Höchster Ausländer-Zuwachs seit 15 Jahren

Die Migranten-Landschaft Deutschlands verändert sich: Es leben weniger Türken im Land, dafür kommen mehr Menschen aus Polen oder Rumänien. Auch viele Bürger aus den krisengeschüttelten Mittelmeerstaaten wagten 2011 einen Neuanfang in Deutschland.

Die Zahl der in Deutschland lebenden Menschen mit ausschließlich ausländischer Staatsangehörigkeit ist im vergangenen Jahr so stark gestiegen wie seit 15 Jahren nicht. Wie das Statistische Bundesamt am Mittwoch in Wiesbaden mitteilte, lebten Ende 2011 hierzulande rund 6,93 Millionen Menschen ohne deutschen Pass. Das seien 177.300 oder 2,6 Prozent mehr als im Vorjahr. Der Zuwachs ist den Angaben zufolge größtenteils auf die Länder der Europäischen Union zurückzuführen, nur zwölf Prozent des Zuwachses gehe auf das Konto von Migranten aus Nicht-EU-Staaten.

Besonders stark erhöhte sich die Zahl der Migranten aus den acht mittel- und osteuropäischen Staaten, für die seit dem 1. Mai die uneingeschränkte Zulassung zum deutschen Arbeitsmarkt gilt. Hier stieg mit einem Plus von 49.000 Menschen vor allem die Zahl der Zuwanderer aus Polen auffällig. Auch erhöhte sich die Zahl der Immigranten aus Rumänien mit einem Plus von 32.700 und Bulgarien mit einem Plus von 19.000 spürbar.

Auch die Folgen der Euro-Krise machten sich in der Ausländerstatistik bemerkbar. So erhöhte sich die Zahl der Menschen aus den besonders von der Finanzkrise betroffenen Ländern Griechenland, Italien, Portugal und Spanien um 16.700 oder 1,7 Prozent. Bei den Menschen aus Nicht-EU-Staaten erhöhte sich die Zahl um 0,5 Prozent, der Zuwachs ging vor allem auf Menschen aus den USA, Kroatien, Afghanistan und China zurück. Weiter rückläufig ist der Anteil der türkischen Bevölkerung, ihre Zahl verringerte sich um 22.300.

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hw/AFP/DPA