Appell an Unterstützer Vitali und Wladimir Klitschko über Waffenlieferungen an die Ukraine: "Wir brauchen mehr"

Vitali und Wladimir Klitschko stehen vor mehreren Mirkofonen
Wladimir und Vitali Klitschko (r). Der Bürgermeister von Kiew sagt, im Ukraine-Krieg sei "alles möglich".
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Kiews Bürgermeister Vitali Klitschko und sein Bruder Wladimir sind in großer Sorge um die Situation in der Ukraine. Sie fordern "mehr Unterstützung" – auch in Form schwerer Waffen. Beim russischen Angriffskrieg rechnen die Klitschko-Brüder "mit allem".

Während in Deutschland eine Debatte um die Lieferung schwerer Waffen an die Ukraine geführt wird, hat Vitali Klitschko in einem Interview mit den Sendern RTL und ntv eine klare Botschaft ausgesprochen: "Wir brauchen mehr Unterstützung. Wir brauchen mehr, denn jeder muss verstehen, wir verteidigen nicht nur uns – wir verteidigen euch." Der Bürgermeister von Kiew führte fort: "Wir wissen nicht, wie die weiteren Pläne von Russland sind. Wir hören Stimmen wegen der baltischen Republiken, dass es die Ambitionen von Russland sind, das ehemalige sowjetische Reich wieder aufzubauen. Und ein Teil von Deutschland war auch ein Teil davon. Sie dürfen das nicht vergessen."

Nach den Gräueltaten von Butscha sei Russlands Präsidenten Wladimir Putin noch viel mehr zuzutrauen. "Wir rechnen mit allem: Chemischen Waffen, Atomwaffen. Wir haben schon einen Genozid gesehen." Wladimir Putin habe aus "ungesunden Ambitionen" heraus einen Krieg angefangen, darum sei es unmöglich, vorherzusehen, was er als nächstes tun werde.

Auch Vitalis Bruder Wladimir Klitschko sagte: "Wir rechnen mit allem. Wir haben schon gesehen: es gibt keine Regeln. Es ist ein krimineller Krieg, es ist Völkermord." "Wir verteidigen nicht nur uns und unsere Kinder, unsere Familien. Wir verteidigen euch", erklärte sein Bruder Vitali. Der Bürgermeister von Kiew fordert deshalb mehr Waffenlieferungen an die Ukraine. "Wir brauchen mehr. Wir brauchen mehr", so der 50-Jährige.

Vitali Klitschko fordert "sofort" schwere Waffen für die Ukraine

Auf die Frage, welche Waffen geliefert werden müssten, sagte Vitali: "Ich bin kein Waffenexperte, aber wir brauchen Artillerie, Panzer und Flugzeuge." Gegenüber der "Bild"-Zeitung sagte er: "Wir brauchen die schweren Waffen aus Deutschland sofort. Jede Verzögerung kostet Menschenleben. Das sollte jedem klar sein! Ich kann diese Debatte nicht verstehen."

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Auch sein Bruder Wladimir forderte mehr Waffenlieferungen: "Mit Fäusten kann man sich nicht schützen, man braucht Waffen. Denn mit den Waffen werden wir ja auch ermordet. Während wir reden, passiert das in Mariupol. Natürlich braucht man Waffen, um sich zu verteidigen. Vor allem in diesem sinnlosen Krieg brauchen wir weitere Unterstützung." Die Wirtschaft im Land sei am Boden und solange Krieg herrsche, sei die Ukraine auf Hilfe angewiesen. 

Vitali Klitschko sagte, dass die Ukraine ein friedliches Land sei, aber nicht in ein russisches Reich von Putin passe. Die Ukraine wolle Teil der "europäischen Familie" sein.

Auf die Frage, ob die Ukraine im Krieg gegen Russland bestehen könne, sagte Vitali Klitschko: "Russische Soldaten kämpfen für das Geld, unsere Soldaten schützen ihre Familie, ihre Kinder. Deswegen haben wir keine andere Wahl. Wir müssen weiter kämpfen, um unsere Städte und unser Land weiter zu verteidigen."

Quellen: RTL&ntv, "Bild"

nk