Krankenhaus-Patienten müssen ab Montag wieder mit Ärztestreiks rechnen. Der Arbeitskampf werde so lange dauern, bis die Arbeitgeber ein zustimmungsfähiges Angebot vorlegten, sagte der Sprecher des Ärzteverbandes Marburger Bund, Hans-Jörg Freese, am Freitag auf DAPD-Anfrage. Die ärztliche Versorgung in kommunalen Krankenhäusern werde auf Wochenendniveau heruntergefahren, die Notfallversorgung sei jedoch gewährleistet. Patienten könnten sich auch in einem kirchlichen oder privaten Krankenhaus oder in einer Universitätsklinik behandeln lassen.
Zu einer zentralen Kundgebung in München werden laut Freese am Montag mehrere Tausend Ärzte aus ganz Deutschland erwartet. Vom Streik ausgenommen seien lediglich Berlin und Hamburg, für die es bereits Tarifvereinbarungen gebe.
Der Tarifstreit dauert seit Januar an, fünf Verhandlungsrunden sind ergebnislos verlaufen. Zuletzt hatten die Ärzte an den kommunalen Krankenhäusern 2006 über mehrere Wochen gestreikt. Der Ärzteverband fordert für die 55.000 Ärzte an den rund 800 kommunalen Kliniken im Schnitt fünf Prozent mehr Geld und eine bessere Bezahlung von Bereitschaftsdiensten.
Die Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA) hatte am 8. April ein Angebot vorgelegt. Demnach sollen die Gehälter über 33 Monate um 2,9 Prozent steigen. Dieses Angebot sei von der Gewerkschaft abgelehnt worden, sagte VKA-Sprecherin Katja Christ. Die VKA sei jedoch jederzeit zu Verhandlungen bereit.