In den USA ist der erste freiverkäufliche HIV-Test für zu Hause zugelassen worden. Die US-Arznei- und Lebensmittelaufsicht FDA und der Hersteller OraSureTechnologies sprachen am Dienstag (Ortszeit) von einem enormen Fortschritt bei der Erkennung des HI-Virus, das die Immunschwächekrankheit Aids auslöst. Das "OraQuick In-home" genannte Analysegerät soll im Oktober auf den Markt kommen und voraussichtlich weniger als umgerechnet 20 Euro kosten.
Bei dem HIV-Selbsttest wird ein Abstrich der Mundschleimhaut genommen. Der Test liefert ein Ergebnis binnen 20 bis 40 Minuten. Klinische Studien haben ergeben, dass der Tester 92 Prozent aller HIV-Erkrankungen erkennt. "Das heißt, falsche negative Ergebnisse bei HIV-Erkrankten sind bei jedem zwölften Test zu erwarten", teilte die FDA mit.
Falsche Ergebnisse möglich
Der Heimtest könne also keine letzte Sicherheit liefern, warnte die Behörde. Ein Arztbesuch bleibe erforderlich - vor allem dann, "wenn der letzte Kontakt (zu HIV-Infizierten) innerhalb der vorangegangenen drei Monate stattfand". Andersherum zeigt der Test nur bei jedem 5000. gesunden Menschen fälschlicherweise ein positives HIV-Ergebnis an.
Das US-Zentrum für Krankheitskontrolle und Prävention schätzt, dass in den USA 1,2 Millionen Menschen mit dem HI-Virus infiziert sind. Jeder fünfte Träger des Virus soll sich dessen nicht bewusst sein.