Aids Warum manche Frauen immun sind

Forscher fanden heraus: Bestimmte Eiweiße in ihrem Vaginalsekret verhindern eine Ansteckung. Diese Entdeckung könnte helfen, neue Medikamente gegen Aids zu entwickeln.

Es gibt verschiedene Gründe, aus denen Menschen gegen eine HIV-Infektion resistent sind. So kann zum Beispiel eine Genveränderung dafür sorgen, dass das Aids-Virus nicht in die Zellen eindringen kann. Kanadische Forscher haben nun einen weiteren Schutzmechanismus endeckt: Eine anders zusammengesetzte Vaginalflüssigkeit kann das Virus ebenfalls ausschalten.

Bei der Untersuchung von 2000 Prostituierten in Kenia machten Wissenschaftler mehr als 140 Teilnehmerinnen ausfindig, die gegen eine HIV-Infektion resistent zu sein schienen. Da HI-Viren beim Geschlechtsverkehr über die Schleimhaut im Vaginaltrakt übertragen werden, vermuteten die Forscher, dass es bei den resistenten Frauen dort ungewöhnliche Immunfaktoren geben könnte, die vor einer Infektion mit HIV schützen. Deshalb entnahmen sie diesen Frauen zusätzlich Vaginalsekret. Und die Flüssigkeit enthielt bis zu achtmal mehr bestimmte Proteine, die für die Immunabwehr zuständig sind. Die Entdeckung könnte helfen, neue Medikamente und Schutzmittel gegen AIDS zu entwickeln, schreiben die Forscher um Adam Burgener von der Universität in Winnipeg im "Journal of Proteome Research".

Eine Folgestudie ist geplant

Tatsächlich enthielt die Vaginalflüssigkeit resistenter Frauen im Vergleich zu HIV-infizierten Frauen größere Mengen von Eiweißen mit antiviraler und entzündungshemmender Wirkung, wie eine Untersuchung der Gebärmutterhalsschleimhaut zeigte. Wenn dieser Zusammenhang auch in größeren Stichproben nachgewiesen werden kann, könnte auf der Basis solcher Vaginalproteine ein Mittel entwickelt werden, mit dem sich HI-Viren bekämpfen lassen. Deshalb plant die Forschergruppe bereits eine Folgestudie.

Nach einer meist mehrjährigen Inkubationsphase kann die Ansteckung mit dem HI-Virus zur Immunschwächekrankheit Aids führen, die mit lebensbedrohlichen Infektionen und Tumoren einhergeht. Bereits während der symptomfreien Latenzphase können antivirale Medikamente eingesetzt werden, die die Lebenserwartung der Infizierten steigern. Eine Heilung ist bisher nicht möglich, da die HI-Viren nicht vollständig aus dem Körper entfernt werden können. Der Anteil der HIV-Infizierten liegt im weltweiten Durchschnitt bei etwa einem Prozent der 15- bis 49-jährigen, in einigen afrikanischen Ländern wie zum Beispiel auch Kenia ist die Quote jedoch weitaus höher.

DDP
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