Die Nachricht über den Tod von Dave Goldberg lief vergangene Woche groß durch die Nachrichten. Der 47-Jährige Ehemann der Facebook Geschäftsführerin Sheryl Sandberg war plötzlich verstorben. Nun gibt es Meldungen, er sei im Urlaub in Mexiko auf einem Laufband gestürzt und hart mit dem Kopf aufgeschlagen. Vieles ist noch unbestätigt. Aber lokale Behördenvertreter sagten zum amerikanischen Nachrichtensender CNN, Goldberg sei wenig später im Krankenhaus einem Schädel-Hirn-Trauma erlegen.
Ein aberwitziger Unfall, mag man denken. Aber jedes Jahr verletzten sich zehntausende Amerikaner auf Laufbändern. Ein paar tausend landen in der Notaufnahme. Todesfälle sind zum Glück relativ selten. Zwischen 2002 und 2012 starben 30 Personen. Besorgniserregend ist, dass diese Art der Zwischenfälle in den letzten Jahren dramatisch gestiegen ist.
Ein möglicher Auslöser: Die Laufbänder sind technisch immer ausgereifter und schneller geworden. Gleichzeitig haben für die Läufer aber die Ablenkungen durch Fernsehen und Handys zugenommen. Das scheint viele gefährlich aus dem Tritt zu bringen.
Laufbänder sind in den USA beliebt wie nie zuvor. Mehr als 50 Millionen Amerikaner benutzen sie regelmäßig. Laut der Tageszeitung USA Today landeten 2012 etwa 460.000 Personen im Krankenhaus, weil sie sich an Fitnessgeräten verletzten. Etwa 32.000 mussten sogar für mehrere Tage aufgenommen werden. Ende vergangenen Jahres sorgte die Verletzung des demokratischen Senators Harry Reid für Schlagzeilen. Ihm war beim Training ein Gummiband gerissen und ins Gesicht geflogen. Dabei brach er sich mehrere Knochen und der Schlag beschädigte sein rechtes Auge so schwer, dass er erblindete.
Laut Statistik passiert aber große Mehrheit der Unfälle auf den Laufbändern. Meist handelte es sich um Verstauchungen und Prellungen. Todesfälle, wie der von Dave Goldberg, sind die Ausnahme. Aber laut einer neuen Statistik haben sich die Unfälle zwischen 1991 und 2012 verdreifacht.
Die Ursachen scheinen offensichtlich: Wer beim Laufen auf sein Handy schaut und Mails beantwortet, ist unkonzentriert und verliert leichter das Gleichgewicht. Dazu kommt, dass die Laufbänder heute viel stärkere Antriebe haben, wodurch ein Straucheln schnell zu einem gefährlichen Sturz werden kann. Außerdem gibt es so viele Knöpfe, Programme und Geschwindigkeiten, dass das vor allem Neueinsteiger schlichtweg überfordert. Statt das Tempo zu verlangsamen, beschleunigt manch einer ungewollt. Experten raten deswegen eindringlich, sich vor dem ersten Training genau mit der Bedienung des Laufbandes zu beschäftigen. Außerdem empfehlen sie, auf dem Laufband am besten auf alle elektronischen Geräte zu verzichten. So wird das Training nicht nur sicherer, sondern auch viel entspannter.