Ein Ex-Junkie erzählt Dominik Forster erklärt, wie die Drogenübergabe ablief

Reise in die Vergangenheit: An der U-Bahnhaltestelle Plärrer in Nürnberg vertickte Forster früher Speed. In unmittelbarer Nähe lag das Kriminalamt. Forster fühlte sich deshalb "wie ein King".
Heute rührt Forster nicht einmal mehr Alkohol oder Zigaretten an.
Heute rührt Forster nicht einmal mehr Alkohol oder Zigaretten an.
© Ilona Kriesl
"2009 war hier der Übergabeort beim Drogenverkauf. Ich habe mir einfach überlegt: Man muss das Ganze so unauffällig wie möglich gestalten. Die Leute, an die ich verkauft habe, waren natürlich schon ziemlich zerstört. Eine von denen hat immer angerufen und hat nach zehn weißen ultraschnellen Sportschuhen verlangt. Die hat 30 Minuten ins Telefon gebrüllt. Das kann natürlich nicht Sinn der ganzen Sache sein. Deswegen dachte ich, triffst du dich hier. Wie man jetzt auch sieht: Da huschen immer tausende Menschen vorbei. Niemand interessiert sich für den anderen. Genau wie es jetzt im Prinzip auch der Fall ist. Mit meiner Partnerin habe ich mich immer zur vollen Stunde getroffen, immer hier. Und wenn sie angerufen hat und beispielsweise gesagt hat: Wir treffen uns um 16.25 Uhr, wusste ich, dass sie 25 Gramm Speed braucht. Dann war immer hier der Übergabeort.Ich stand meistens hier oder irgendwo und habe so getan, als würde ich eine Fahrkarte kaufen. Dann kam sie und wir haben uns begrüßt, als wären wir ein Liebespaar. Wir haben so getan, als würden wir uns küssen oder umarmen. Und während hier alle mit sich selber beschäftigt sind, habe ich ihr die Drogen in die Tasche und sie mir im Gegenzug das Geld. Und hier oben drüber war das Kriminalamt 44. Auf meinem Speed- und Kokain-Film dachte ich nach solchen Aktionen natürlich, ich bin der absolute King. Ein Jahr später saß ich dann in Hochsicherheitsjugendhaft."