Schon ein Wollpulli auf trockener Haut kann ein echter Juckteufel sein. Doch sobald Sie den Pulli ausziehen, sind Sie ihn wieder los. Auch Mückenstiche oder ein Sonnenbrand jucken manchmal furchtbar, aber spätestens nach ein paar Tagen beruhigt die Haut sich. Solch ein akuter Juckreiz ist meistens harmlos. Und für unsere Vorfahren war der Reiz sogar sinnvoll: Durch Reiben, Rubbeln oder Scheuern entledigten sie sich blutsaugender Parasiten.
Ausgelöst wird das Juckgefühl im Gehirn. Wenn zum Beispiel Kratzsocken oder ein scharfes Reinigungsmittel die Haut irritieren, dann reagieren ihre Immunzellen. Sie schicken Botenstoffe zu winzigen Nervenenden. Die geben dem Gehirn das Signal, dass etwas nicht stimmt. Und das Gehirn befiehlt uns, zu kratzen.
Manchmal lösen die Zellen regelrechten Alarm aus. Dann schwillt die Haut plötzlich an, sieht teigig aus und juckt höllisch. Das nennt sich dann juckende Nesselsucht. Äußere Reize wie etwa Hitze oder ein schwerer Rucksack können sie auslösen. Aber auch innere Reize wie eine Schmerztablette oder ein Schalentier können die Übeltäter sein. Jeder fünfte Mensch wird einmal im Leben von so einer Juckattacke überrascht. Sie verschwindet oft von alleine wieder, ohne dass ihre Ursache klar wird.
Jucken kann anstecken
Kribbelt es einfach überall, dann ist ein Hautreizer in unserem Körper. Über den Blutkreislauf erreicht er jede Körperstelle. Wer als Kind Windpocken hatte, erinnert sich vielleicht noch an die zahllosen, extrem juckenden Pustelchen. Sternenhimmel nennen Fachleute das Bild, das der Windpockenvirus auf die Haut zaubert. Aber auch eine ganze Reihe von Medikamenten kann als Nebenwirkung Juckreiz auslösen.
Bleibt der Juckreiz, kann er zermürben. Manche Experten bezeichnen ihn schon ab sechs Wochen als chronisch, andere erst, wenn die Qual länger als drei Monate dauert. Bei vielen Hautkrankheiten wie zum Beispiel Neurodermitis ist das so. Aber auch Organkrankheiten etwa der Nieren und der Leber, Schäden an Rückenmark oder im Gehirn und psychiatrische Krankheiten können dahinterstecken. Mancher Juckreiz ist sogar ein Frühzeichen für Krebs.
Juckreiz kann ansteckend sein - ähnlich wie Gähnen oder Lachen. Wenn Sie sehen, dass jemand sich andauernd kratzt, juckt merkwürdigerweise plötzlich auch die eigene Haut. Aber: Wenn Sie an etwas anderes denken, hört es wieder auf.
Ursachen
Brennnesseln, Ameisenbisse, Norwegerpullis, Sonnenbrand - das alles mag unsere Haut gar nicht. Sie wehrt sich dann mit Juckreiz. Auch trockene Haut reagiert gereizt. Besonders die Wintermonate machen ihr zu schaffen. Draußen Kälte, drinnen Heizungsluft: Diese Kombination führt leicht zu spröder, rissiger Haut an den Händen oder im Gesicht. Besonders ältere Menschen leiden unter zu trockener Haut. Denn ihre Hautdrüsen produzieren weniger Talg. Dann kann die Haut jucken.
Manchmal sind auch ungebetene Gäste für den Juckreiz verantwortlich: Läuse, Flöhe oder Milben. Die kleinen Quälgeister mögen vor allem die Haut von Kindern. Kratzt sich der Nachwuchs ständig am Kopf, entdecken die Eltern oft schwarze Läuse und deren weiße Eier im Haar. Juckt es hingegen stark zwischen den Fingern, könnte dort eine Krätzmilbe hausen. Sie gräbt gern an dieser gut durchbluteten Hautstelle ihre Gänge. Manchmal springen auch Flöhe von Katzen oder Hunden auf Menschen über. Sie hinterlassen kleine rötliche Hautflecken - Bissstellen, die stark jucken.
Besonders quälend ist Juckreiz, der nicht mehr gehen will. Bleibt er länger als drei Monate, gilt er als chronisch. Möglicherweise deutet er auf eine Krankheit hin - in den meisten Fällen handelt es sich um eine Hautkrankheit. Etwa 10 bis 20 Prozent der Kinder in den Industrieländern leiden unter einer juckenden Hautkrankheit.
Die bekannteste davon ist Neurodermitis. Die Schuppenflechte meldet sich erst im frühen Erwachsenenalter. Sie überzieht typischerweise Ellbogen, Knie und die Kopfhaut mit silbrig-glänzenden Hautschuppen. Auch sie kann manchmal quälend jucken.
Chronischer Juckreiz zeigt, dass etwas nicht stimmt
Chronischer Juckreiz zeigt, dass etwas nicht stimmt Juckreiz muss aber nichts mit der Haut zu tun haben. Es gibt auch Krankheiten im Inneren des Körpers, die so etwas auslösen: eine schwache Niere, Leberkrankheiten, Störungen der Schilddrüse, aber auch die Zuckerkrankheit Diabetes mellitus oder Eisenmangel. Einige sehr gebräuchliche Medikamente haben für manche Menschen eine reizende Nebenwirkung. Im schlimmsten Fall breitet sich ein juckender Hautausschlag über den ganzen Körper aus.
Zudem können neurologische Krankheiten die Nerven so irritieren, dass ein Juckgefühl entsteht. Dazu zählen Schlaganfälle und Hirntumoren sowie die Multiple Sklerose, bei der langsam die schützende Ummantelung der Nerven zu Grunde geht. Hin und wieder ist der Juckreiz ein Frühzeichen für einen Tumor, zum Beispiel für Krebs der weißen Blutzellen, das sogenannte Hodgkin-Lymphom. In seltenen Fällen hat der Juckreiz seelische Ursachen, zum Beispiel bei Zwangsstörungen, Depression oder Magersucht.
Wenn die Schwangerschaft zur Qual wird
18 Prozent aller Schwangeren leiden unter Juckreiz. Er kann unter anderem durch zu viel Gallensäure hervorgerufen werden. Dieser Juckreiz stichelt meist am ganzen Körper. Auch das Immunsystem kann in der Schwangerschaft verstört reagieren. Es lässt dann Bläschen auf der Haut entstehen, für die es keine äußere Ursache gibt. Die juckenden Pusteln bilden sich meist am Bauch.
Ist ein Baby unterwegs, verändert sich der Hormonhaushalt im Körper der Mutter. Das macht die Schleimhaut der Genitalien empfänglich für Bakterien, Viren und Pilze. Ist die Schleimhaut dort entzündet, juckt sie. Nach der Geburt normalisiert der Hormonhaushalt sich wieder und der Juckreiz verschwindet.
Diagnose
Oft ist klar, warum die Haut juckt. Bei Insektenstichen etwa oder kratzigem Stoff. Der Juckreiz ist zwar lästig, aber kein Grund, zum Arzt zu gehen. Das sollten Sie erst tun, wenn er sich ausbreitet und nicht mehr aufhört. Dann beginnt die Suche nach dem Auslöser.
Der Arzt wird fragen, wo genau es juckt, ob an einer oder an mehreren Hautstellen, ob der Juckreiz neu ist. Ihn interessieren Hautveränderungen wie Schwellungen, Bläschen, Pusteln oder Schuppen. Und er fragt nach möglichen Auslösern, die den Juckreiz verstärken. Das kann Sonne oder Wasser sein, aber auch bestimmte Nahrungsmittel.
Benutzen Sie neue Deos oder Duschgele? Das sollten Sie dem Arzt auf jeden Fall sagen. Am besten, Sie bringen das Produkt gleich mit. Auch wenn Sie am Arbeitsplatz mit bestimmten Stoffen in Kontakt kommen oder sich dort der Juckreiz verstärkt, ist das wichtig. Ein weiterer Hinweis ist: Familienangehörige oder Freunde spüren ähnliche Symptome. Oder Sie haben eine Hautkrankheit, Allergie, Heuschnupfen oder Asthma.
Schließlich möchte der Arzt wissen, ob Sie unter anderen Krankheiten leiden und welche Medikamente Sie nehmen. Das ist besonders wichtig, wenn darunter ein neues Medikament ist. Auch Stress oder Depressionen kommen als Ursache in Frage.
Ursache hinterlässt Spuren im Blut oder in der Haut
Nach einem Gespräch und einer körperlichen Untersuchung hat Ihr Arzt wahrscheinlich schon eine Vermutung, was den Juckreiz auslöst. Oft stellt er mit geschultem Blick und einfachen Hilfsmitteln die Diagnose. Juckt es zwischen den Fingern, dann drückt er vielleicht einen simplen Klebestreifen auf die Haut. Er zieht ihn ab und hat so womöglich eine Krätzemilbe gefangen. Die zappelt dann unter dem Mikroskop. Bei inneren Krankheiten offenbart eine Blutuntersuchung viele mögliche Ursachen: Eisenmangel, zu viele Schilddrüsenhormone, eine kranke Leber oder eine schwache Niere.
Juckende Hautkrankheiten sind ein Fall für den Hautarzt. Er sieht sich die Haut genau an. Neurodermitis oder Schuppenflechte sind meistens mit einfachen Hauttests zu diagnostizieren. Allergien lassen sich ebenfalls mit einem Hauttest oder mit einer Blutuntersuchung aufspüren. Gegebenenfalls nimmt der Hautarzt auch eine kleine Hautprobe, um sie im Labor prüfen zu lassen.
Ein Jucekn in der Genitalregion ist Fall für die Gynäkologin
Die Ursachen von vaginalem Juckreiz klärt dagegen die Gynäkologin. Ist die Scheide mit einem weißlichen Hautbelag bedeckt, deutet das auf eine Pilzinfektion hin. Vermehrter Ausfluss, der gelb-grünlich ist, begleitet häufig bakterielle Infektionen. Viren verursachen typischerweise Bläschen oder Hautwucherungen. Die Frauenärztin macht in ihrer Praxis einen Abstrich der Haut und legt ihn unter ihr Mikroskop. So erkennt sie die Erreger.
Kinder kratzen sich manchmal schon in den ersten Lebensmonaten. Ihr Juckreiz kann eine Hautkrankheit ankündigen - wie etwa Neurodermitis oder Borkenflechte, die honigfarbene Krusten auf die Wangen zeichnet. Der Kinderarzt erkennt sie, weil sich die Haut an typischen Stellen verändert. Er kann sie auf den ersten Blick von juckenden Infektionskrankheiten wie Röteln oder Windpocken unterscheiden.
Therapie
Trockene Haut, die ständig juckt, braucht gute Pflege: milde Seife oder Reinigungsmilch, alkoholfreies Gesichtswasser, fetthaltige Cremes und Lotionen. Bekommt die Haut ausreichend Feuchtigkeit und Fett, beruhigt sie sich meist ohne Arztbesuch.
Spezielle Cremes gegen Juckreiz enthalten oft Gerbstoffe und Harnstoff, sogenanntes Urea. Gemixt in eine Creme, ziehen Gerbstoffe die Haut zusammen und schützen sie. So lindern sie Entzündungen und Juckreiz. Harnstoff hält die Feuchtigkeit in der Haut, hemmt Entzündungen und beruhigt. Beide Substanzen erhalten Sie oft zusammen in einem Präparat.
Lotionen mit Menthol oder Kampfer wirken rückfettend und kühlend zugleich. Sie eignen sich bei aller Art von Juckreiz, weil sie die Haut nicht austrocknen. Bei bereits verletzter Haut sollte man vorsichtig an einer kleinen Stelle testen, ob es brennt. Cremes und Lotionen mit Gerbstoff, Kampfer und Menthol können auch Schwangere bedenkenlos über einen längeren Zeitrum anwenden, ohne ihrem Kind zu schaden. Gegen akute Juckattacken helfen manchmal kühle, feuchte Umschläge. Cremen Sie sich danach gut ein, sonst trocknet Ihre Haut aus.
Cayennepfeffer schirmt empfindliche Nerven ab
Bei Insektenstichen oder Sonnenallergie lindern Gele und Salben den Juckreiz. Sie enthalten oft Antihistamin oder Hydrokortison. Antihistaminika verhindern, dass sich der hauteigene Botenstoff Histamin an den Nerven bindet. So können diese erst gar nicht das Juckreizsignal ans Gehirn weiterleiten. Antihistaminpräparate sind oft rezeptfrei, Schwangere verzichten aber besser trotzdem darauf.
Hydrokortison ist schwach wirksames Kortison. Es lindert juckende Entzündungen in der Haut, die bei Insektenstichen und auch beim Sonnenbrand entstehen. Es ist Bestandteil vieler frei verkäuflicher Produkte. Auf einer kleineren Hautstelle ist die Behandlung für kurze Zeit unbedenklich. Vorsicht ist auf jeden Fall bei Cremes geboten, die stärker wirksames Kortison enthalten. Der Wirkstoff kann auf gut durchbluteter Haut - beispielsweise zwischen den Fingern - in die Blutbahn gelangen und löst dann Nebenwirkungen aus.
Es klingt paradox, aber auch Capsaicin, ein Inhaltsstoff des Cayennepfeffers, kann den Juckreiz schnell verschwinden lassen. Denn Capsaicin schirmt die juckempfindliche Nervenfaser ab - egal ob sie von Histamin oder Entzündungsstoffen belagert wird. Capsaicin-Creme ist allerdings verschreibungspflichtig.
Auch Schmerzmittel können guten Dienst tun. Denn sowohl Schmerz- als auch Juckreize werden über dünne Nervenfasern in der Haut an das Gehirn weitergeleitet. Substanzen, die diese Fasern lahm legen, helfen daher gegen Schmerz und gegen das Jucken. Polidocanol ist zum Beispiel so ein Wirkstoff. Es gibt ihn in einer Creme, in einer Mixtur aus Puder und Flüssigkeit oder als Bestandteil eines Badezusatzes.
Bei schwerem Juckreiz helfen höhere Dosen von Kortison und Antihistaminika in Tablettenform. Manchmal spritzt der Arzt sie auch in die Vene. Eine weitere Möglichkeit: UV-Bestrahlung. Diese sogenannte Fototherapie kann die Haut beruhigen. Im Kampf gegen hartnäckigen Juckreiz setzen manche Ärzte sogar Ciclosporin A ein. Dieses Mittel dämpft gezielt das Immunsystem, führt jedoch zu schweren Nebenwirkungen.
Tipps
- Mehr Luft sorgt für weniger Reiz: Tragen Sie leichte, luftdurchlässige Baumwollkleidung. Verzichten Sie lieber auf enganliegende Kleider, kratzende Wollpullis oder synthetische Fasern in Wäsche und Bettwäsche.
- Geschmeidige Haut juckt weniger: Schon beim Duschen und Baden können rückfettende Duschgele und Badeöle etwas für die trockene Haut tun. Und danach heißt es: cremen, cremen, cremen!
- Sehr trockene Haut wird geschmeidiger durch fette Salbe oder Cremes mit Harnstoff, sogenanntem Urea. Sie halten die Feuchtigkeit in der Haut. Bei entzündeter Haut und Sonnenbrand sollten Sie dagegen wässrige Lotionen oder Gele bevorzugen. Sie erlauben der Feuchtigkeit zu verdampfen, dadurch kühlen sie.
- Seife, Alkohol und Duftstoffe können irritieren. Parfümieren Sie nicht Ihre nackte Haut und verwenden Sie auch bei feuchten Umschlägen keinen Alkohol. Duschgele ohne Seifenanteil und Parfüm sorgen für ein reizarmes Waschvergnügen.
- Spielen statt Kratzen: Zarte Kinderhaut juckt schnell, die Kleinen wollen sich hemmungslos kratzen. Ablenkung ist da die beste Strategie. Spielen Sie mit Ihrem Kind oder lesen Sie Ihm etwas Schönes vor. Dann vergisst es den Juckreiz. Und schneiden Sie seine Fingernägel ganz kurz. Dann bleibt die Haut beim Schaben heil.
- Entspannen Sie. Die Haut ist ein Organ, das ganz sensibel auf Stress reagiert. Nehmen Sie sich morgens genügend Zeit für die Hautpflege. Sorgen Sie für Ausgleich, wenn Ihr Alltag stressig ist. Autogenes Training, Yoga und alles, was Sie zur Ruhe bringt, sind Hautschmeichler.
Expertenrat
Elke Weisshaar, Hautärztin am Universitätsklinikum Heidelberg, antwortet.
Warum möchten wir uns bei juckender Haut unbedingt kratzen?
Wenn wir kratzen, fügen wir uns damit Schmerzen zu. Der Schmerzimpuls überdeckt dann sozusagen den Juckreiz. Für einen kurzen Moment spüren wir das lästige Sticheln nicht mehr. Eine Juckpause setzt ein.
Hilft Kratzen denn dauerhaft gegen den Juckreiz?
Nein! Das Gegenteil ist der Fall. Wenn wir uns kratzen, verletzten wir auch immer ein bisschen die intakte Haut. Dadurch entstehen kleine Entzündungen, die dann auch zu jucken anfangen. Der Juck-Kratz-Effekt ist ein Teufelskreis. Ich würde empfehlen, die Haut sanft zu kneten und zu kneifen, damit sie unversehrt bleibt.
Warum ist der Juckreiz oft nachts schlimmer als am Tag?
Man vermutet, dass der zirkadiane Rhythmus - also Hormonschwankungen - eine Rolle spielt. Nachts erhöht sich das körpereigene Cortisol, das scheint einen Einfluss aufs Jucken zu haben. Ganz sicher verstärkt aber die Bettwärme den Juckreiz. Ich würde deshalb zu einem kühlen Schlafzimmer raten und Daunenbetten gegen dünne Decken austauschen.
Was raten Sie Eltern, deren Kind unter starkem Juckreiz leidet?
Bei Kindern führt der Juckreiz oft zu ungehemmtem Kratzen. Größere Wunden entstehen schnell und Wundinfektionen oder Narben können folgen. Wichtig ist also, das Kind am Kratzen zu hindern. Dabei sollte man es aber nicht durch ständiges Mahnen unter Druck setzen, denn Stress verstärkt wieder den Juckreiz. Lenken Sie das Kind am Besten ab, lesen Sie etwas vor oder spielen Sie mit ihm. Vor Sandkisten allerdings würde ich Abstand nehmen - die bergen Kratzgefahr.
Hat Juckreiz eine psychische Komponente?
Ja. Auf ganz unterschiedliche Art spielt die Psyche beim Juckreiz eine Rolle. Es gibt viele Menschen, die sehr unter Juckreiz leiden. Ein Kind beispielsweise nimmt den Juckreiz intensiv wahr. Aber auch Erwachsene leiden jeden Tag Qualen, wenn der Juckreiz nicht aufhört. Hinzu werden sie manchmal nicht ernst genommen, für Quengler gehalten. Das kann fatal sein, weil sich hinter dem Juckreiz Krankheiten verbergen können, die unbedingt behandelt werden sollten. Hiervon muss man dann wiederum psychische Erkrankungen abgrenzen, die mit Juckreiz einher gehen können, wie Depressionen oder Zwangsstörungen.
Worauf muss ich bei der Juckreiz-Therapie achten?
Die Therapie des Juckreizes umfasst viele Aspekte. Zuerst ist es wichtig, die ursächliche Krankheit ausfindig zu machen. Neben Hautkrankheiten gibt es innere Erkrankungen und manches Mal eine bösartige Ursache. Genauso wichtig ist es aber, den Juckreiz gesondert zu betrachten und ihn gut zu behandeln, denn er kann sich nach gewisser Zeit auch verselbständigen. Bei etwa acht bis zehn Prozent der Patienten finden wir keine Ursache für die juckende Haut und trotzdem brauchen diese Menschen Hilfe. Auch eine psychotherapeutische Begleitung ist hilfreich für den Patienten mit ständig juckender Haut.
Forschung
Lakritz ist gut für Kinderhaut Forscher eines Kinderkrankenhauses in San Diego, Kalifornien, haben entdeckt, dass natürliche Wirkstoffe gegen Juckreiz bei typischen Hautkrankheiten von Kindern helfen. Bestimmte Hafersubstanzen und die Süßholzwurzel, aus der Lakritz gemacht wird, lindern demnach entzündete Kinderhaut. Sie helfen auch gegen trockene Haut. Deshalb eignen Sie sich besonders gut bei Ekzemen oder bei Neurodermitis.