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PUVA-Therapie Licht heilt Haut

Im Strahlenkranz: Die Leuchtröhren senden ultraviolettes Licht aus
Im Strahlenkranz: Die Leuchtröhren senden ultraviolettes Licht aus
© Colourbox
Sonnenlicht ist gut, unsichtbares Sonnenlicht noch besser: Phototherapien mit UV-A- und UV-B-Strahlen können Menschen mit Neurodermitis oder Schuppenflechte helfen.

Natürliches Sonnenlicht besteht aus dem sichtbaren Licht und aus ultravioletten Strahlen. Diese UV-Strahlung können wir mit bloßem Auge nicht erkennen. Dennoch hat sie Auswirkungen: UV-Licht kann unserer Haut einen Sonnenbrand bescheren. Und es kann helfen - bei Neurodermitis oder bei Schuppenflechte zum Beispiel.

Expertenmeinung

Thomas Diepgen, ärztlicher Direktor der Abteilung klinische Sozialmedizin, Berufs- und Umweltdermatologie des Universitätsklinikums Heidelberg:

Lichttherapien helfen offensichtlich vielen Hautkranken, aber nicht alle Therapien gelten als etablierte Routineverfahren. Verschiedenen Studien zufolge sollen UV-Therapien bei Patienten mit schwerer Schuppenflechte besonders effizient sein. Sie lindern auch den Juckreiz. UV-A-Licht scheint bei schwerer Neurodermitis zu wirken, UV-A- und UV-B-Strahlen können Behandlungserfolge mit Kortisonsalben oder -medikamenten stabilisieren. Da UV-Strahlung die Haut altern lässt und das Risiko für Hautkrebs erhöht, sollten Phototherapien nur sehr gezielt verordnet werden. Bei Kleinkindern sollten solche Therapien zurückhaltend angewendet werden.

Die photodynamische Therapie mit Laser- oder Rotlicht ist eine relativ neue, aber vielversprechende Therapiemethode. Sie hat allerdings Nachteile: brennender Schmerz durch die Hitze bei der Bestrahlung und eine erhöhte Lichtempfindlichkeit der Haut nach der Behandlung. Gute Ergebnisse erzielt die Therapie bei sonnenbedingten Keratosen, also bei den Vorstufen von Stachelzellkrebs. Bei Warzen gilt der Nutzen noch nicht als ausreichend belegt.

Hat Ihnen der Hautarzt eine Phototherapie verschrieben, werden Ihre kranken Stellen mit Licht bestrahlt. Die Strahlen können aus dem UV-A-Bereich oder dem UV-B-Bereich kommen, manchmal handelt es sich auch um eine Kombination aus beidem.

UV-Strahlen hemmen die Immunantwort bestimmter Zellen und lindern auf diesem Weg Entzündungen. Außerdem beeinflusst UV-Licht den Kollagenstoffwechsel. Kollagen ist ein Bestandteil im Bindegewebe der Haut. UV-Strahlung verhindert, dass sich Kollagen neu bilden kann.

Möglicherweise hat Ihr Arzt Ihnen eine PUVA-Therapie empfohlen. Das ist eine Bestrahlung mit UV-A-Licht. Das "P" steht für ein Medikament, das die Haut lichtempfindlicher macht: Den Wirkstoff Psoralen nehmen Sie vor der Bestrahlung ein. Sie können zuvor auch in einer Psoralenlösung baden.

Geeignet sind Lichttherapien bei Neurodermitis und Schuppenflechte, vor allem dann, wenn große Hautflächen betroffen sind.

Bei Vorstufen von Stachelzellkrebs ist eine sogenannte photodynamische Therapie besser. Zunächst bekommen Sie ein Medikament, das Ihre Haut lichtempfindlich macht, anschließend werden Sie mit intensivem Rotlicht oder Laserlicht bestrahlt. Dabei werden die gefährlichen Krebszellen zerstört.

Maren Wernecke

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