Dieser Tag ist wie ein schwarzes Loch. Ich weiß nicht, wie ich ins Büro gekommen bin, was ich an dem Tag vorhatte, wie es mir ging. Die Erinnerung ist komplett gelöscht. Was ich weiß: Ich wachte im Krankenhaus auf, meine Muskulatur so schwach, dass mir das Brötchen aus der Hand fiel, das Laufen musste ich neu lernen. Zehn Tage hatte ich im Koma gelegen, weil mein Herz plötzlich aufgehört hatte, zu schlagen. Im Auto, mitten auf der Landstraße. Alles, was mir von dem Tag geblieben ist, sind die Erzählungen anderer.
An diesem Morgen des 1. November 2016 klagte ich wohl über Schmerzen in der Brust, bekam schlecht Luft, weshalb eine Mitarbeiterin mir vorgeschlagen habe, mich zum Betriebsarzt zu fahren. Aber wie man als Mann so ist, man ist ja stark, sagte ich: Ach was, ich fahr selbst. Den Herzinfarkt hatte ich etwas später am Steuer, den Fuß hatte ich noch auf die Bremse stellen können. Als meine Lebensretterin auf der Gegenfahrbahn an meinem Auto vorbeifuhr, stand es mitten auf der Landstraße. Hinter mir hatte sich bereits eine Schlange gebildet. Geholfen hat mir von denen keiner.