Fieber- und Schmerzmittel, vor allem für Kinder sind vielerorts knapp. In der Linden-Apotheke in Augsburg setzen die Betreiber auf Eigenproduktion. Der Mangel ist aus ihrer Sicht auch ein speziell deutsches Problem.
Fiebersäfte und Schmerzmittel Wegen Lieferengpässen: Apotheken stellen Medikamente selbst her

Sehen Sie im Video: Apotheken stellen Medikamente wegen Lieferengpässen selber her.
Medikamente abwiegen, zerkleinern, neu zusammenmischen – so dass dann zumindest genug für die Notversorgung da ist. Durch Lieferengpässe fehlt es in vielen Apotheken an grundlegenden Medikamenten: Fieber- und Schmerzmittel, vor allem für Kinder. So geht es auch der Linden-Apotheke in Augsburg, deswegen wird hier Initiative ergriffen. Mitarbeiterin Gamze Afsar und ihre Kolleginnen stellen die Medikamente jetzt selbst her. O-Ton Gamze Afsar, Apotheken-Mitarbeiterin "Das sind jetzt die Erwachsenen Zäpfchen. Diese werden verdünnt in die Kinderdosierung." Die Linden-Apotheke stellt unter anderem Fieber- und schmerzsenkende Mittel für Kinder, Ibuprofen-Säfte und Paracetamol-Zäpfchen selbst her. Apothekerin Lina Koczian stellt aber klar: O-Ton Lina Koczian, Apothekerin "Das langt für die Notfallversorgung. Also Kinder, die akut krank sind, werden versorgt. Auch gut weiterhin, aber es ist jetzt nicht genug da, um jeden für die Urlaubs- oder Hausapotheke da zwei, drei Flaschen mitzugeben." An die 100 Flaschen Ibuprofen-Saft in der Woche kann die Linden- Apotheke laut eigenen Angaben selbst herstellen. Verkauft werde normalerweise circa das Drei- bis Vierfache. Dass es an so vielen gängigen Medikamenten fehlt, ist für Lina Koczian in diesem Ausmaß neu. O-Ton Lina Koczian, Apothekerin "Das eine ist, dass die Lieferketten einfach immer noch nicht so funktionieren, wie sie vor Covid funktioniert haben. Wir kriegen wahnsinnig viel aus dem Ausland und oft ist es nur ein Hersteller, der im Ausland sitzt. Wenn der ausfällt, dann ist es einfach schwerwiegend. Und man muss aber auch sagen: Das ist jetzt ein sehr deutsches Problem, weil im europäischen Ausland gibt es genug Fieber-Saft, weil die deutschen Kassen einfach zu wenig zahlen. Die Firmen bekommen in Deutschland am wenigsten für ihre Produkte und liefern halt dann aufgrund des erhöhten Bedarfs momentan das was sie haben eher ins europäische Ausland als nach Deutschland." Der Bedarf an den Medikamenten ist auf jeden Fall da. Sie selbst herzustellen, kostet laut Lina Koczian das Fünf- bis Sechsfache. Damit aber wenigstens die Notversorgung gesichert ist, werden viele Apotheken, wie hier in Augsburg, weiterhin selbst Zäpfchen und Fieber-Säfte produzieren.
Medikamente abwiegen, zerkleinern, neu zusammenmischen – so dass dann zumindest genug für die Notversorgung da ist. Durch Lieferengpässe fehlt es in vielen Apotheken an grundlegenden Medikamenten: Fieber- und Schmerzmittel, vor allem für Kinder. So geht es auch der Linden-Apotheke in Augsburg, deswegen wird hier Initiative ergriffen. Mitarbeiterin Gamze Afsar und ihre Kolleginnen stellen die Medikamente jetzt selbst her. O-Ton Gamze Afsar, Apotheken-Mitarbeiterin "Das sind jetzt die Erwachsenen Zäpfchen. Diese werden verdünnt in die Kinderdosierung." Die Linden-Apotheke stellt unter anderem Fieber- und schmerzsenkende Mittel für Kinder, Ibuprofen-Säfte und Paracetamol-Zäpfchen selbst her. Apothekerin Lina Koczian stellt aber klar: O-Ton Lina Koczian, Apothekerin "Das langt für die Notfallversorgung. Also Kinder, die akut krank sind, werden versorgt. Auch gut weiterhin, aber es ist jetzt nicht genug da, um jeden für die Urlaubs- oder Hausapotheke da zwei, drei Flaschen mitzugeben." An die 100 Flaschen Ibuprofen-Saft in der Woche kann die Linden- Apotheke laut eigenen Angaben selbst herstellen. Verkauft werde normalerweise circa das Drei- bis Vierfache. Dass es an so vielen gängigen Medikamenten fehlt, ist für Lina Koczian in diesem Ausmaß neu. O-Ton Lina Koczian, Apothekerin "Das eine ist, dass die Lieferketten einfach immer noch nicht so funktionieren, wie sie vor Covid funktioniert haben. Wir kriegen wahnsinnig viel aus dem Ausland und oft ist es nur ein Hersteller, der im Ausland sitzt. Wenn der ausfällt, dann ist es einfach schwerwiegend. Und man muss aber auch sagen: Das ist jetzt ein sehr deutsches Problem, weil im europäischen Ausland gibt es genug Fieber-Saft, weil die deutschen Kassen einfach zu wenig zahlen. Die Firmen bekommen in Deutschland am wenigsten für ihre Produkte und liefern halt dann aufgrund des erhöhten Bedarfs momentan das was sie haben eher ins europäische Ausland als nach Deutschland." Der Bedarf an den Medikamenten ist auf jeden Fall da. Sie selbst herzustellen, kostet laut Lina Koczian das Fünf- bis Sechsfache. Damit aber wenigstens die Notversorgung gesichert ist, werden viele Apotheken, wie hier in Augsburg, weiterhin selbst Zäpfchen und Fieber-Säfte produzieren.