Es wäre ja auch zu schön gewesen, aber die Verwendung von Mundspüllösungen ersetzt nicht das Zähneputzen. Oder gar den Zahnarztbesuch. Aber für ein gutes Reinigungsergebnis können die Spülungen eine sinnvolle Ergänzung bei der Zahnpflege sein, wie Öko-Test bei der Untersuchung von 27 kosmetische Mundspülungen mit Fluorid aus Drogerien, (Bio-)Supermärkten und Discountern festgestellt hat, darunter 6 als Naturkosmetik zertifizierte Produkte. Die Preise liegen zwischen 0,83 und 8,24 Euro pro 500 Milliliter.
Tatsächlich können die Tester mehr als die Hälfte empfehlen, darunter alle Naturkosmetikprodukte. Denn fluoridhaltige Mundspüllösungen haben tatsächlich einen kariesprophylaktischen Effekt. Fluorid festigt den Zahnschmelz, remineralisiert die Zahnoberfläche und macht sie so widerstandsfähiger gegen Säuren und Bakterien. Die Anbieter halten dabei die vom Bundesinstitut für Risikobewertung empfohlenen Höchstmengen ein.
"Öko-Test": Drei Spülungen sind "ungenügend"
Weiterhin helfen die Mundspülungen nachweislich dabei, Plaque besser zu entfernen, als es eine mechanische Reinigung mit Zahnbürste und -seide schafft. Zahnbelag besteht aus Speichel, Bakterien und Speiseresten und ist maßgeblich für die Entstehung von Karies, Zahnfleischentzündungen und Parodontitis verantwortlich. Für antibakterielle Wirkstoffe wie Cetylpyridiniumchlorid und ätherische Öle wie Menthol, Thymol und Eucalyptol ist belegt, dass sie die Plaque-Entfernung unterstützen. Das gilt auch für die in vielen Spülungen enthaltenen Zink- und Zinnverbindungen.
Doch nicht alle Wirkstoffe in den geprüften Mundspülungen überzeugte die Tester. Denn neben dem Wirkversprechen interessierte Öko-Test auch, ob bedenkliche Substanzen zum Einsatz kommen. Das ist bei etlichen Produkten der Fall - die Mundspülungen Listerine Cool Mint Mild, Lacalut Aktiv und Parodontax Repair kassieren dafür das Gesamturteil "ungenügend".
Die Listerine- und die Parodontax-Mundspülung enthalten unter anderem das aggressive Tensid Natriumlaurylsulfat, das die empfindlichen Schleimhäute reizen kann. Lacalut enthält Chlorhexidin, welches zu Verfärbungen, Mundbrennen und vermehrter Zahnsteinbildung führen kann. Die Effekte sind jedoch reversibel. Darüber hinaus enthalten alle drei Produkte PEG/PEG-Derivate, welche die Schleimhaut durchlässiger für Fremdstoffe machen können.
Fünf Angewohnheiten, für die uns Zahnärzte hassen

Gehört eigentlich zu jedem ordentlichen Filmabend: Popcorn. Was leider auch dazugehört, ist das Pulen zwischen den Zähnen im Anschluss. Denn die dünne Maisschale bleibt gerne mal in den Zahnzwischenräumen hängen. Da die Schale auch recht scharfkantig ist, kann das Zahnfleisch verletzt werden. Bekommt man die Maisschale nicht zeitnah aus den Zähnen, bilden sich Bakterien, was Entzündungen des Zahnfleischs verursachen kann. Auch die harten Maiskörner, die nicht aufgepoppt sind, können zum Problem für die Zahngesundheit werden. Wird zu beherzt auf eines der Maiskörner gebissen, kann das dazu führen, dass Risse im Zahn entstehen oder sogar ein Stück abbricht.
Günstige Testsieger
Abgesehen davon können die Tester aber mehr als die Hälfte der untersuchten Ware für gelegentliche Anwendungen empfehlen, darunter alle Naturkosmetikprodukte. Die besten und günstigsten Mundspüllösungen waren unter anderem die sehr guten Dentabella Mundspülung Antibakteriell von Norma (0,83 Euro) und die Dontodent Anti-Bakterielle Mundspülung von DM (0,83 Euro).
Dieser Artikel erschien zuerst bei n-tv.de