Wiesn-Welle Sie steigt und steigt und steigt: Corona-Inzidenz in München macht weiteren Sprung nach oben

Coronavirus-Schutzmasken liegen auf dem Oktoberfest in München auf dem Boden
So gut wie niemand trägt auf dem Oktoberfest in München eine Maske zum Schutz vor dem Coronavirus
© Karl-Josef Hildenbrand / DPA
Es war von den Verantwortlichen eingepreist worden: Das Oktoberfest in München führt zu hohen Coronavirus-Infektionszahlen in der bayerischen Metropole.

Die Sieben-Tage-Inzidenz der Coronavirus-Infektionen in München kennt weiterhin nur eine Richtung: nach oben. Mit 696 (gerundete Werte) gibt das Robert-Koch-Institut (RKI) den Wert an diesem Donnerstag an, nach 547 am Vortag und 256 vor einer Woche. Die Dunkelziffer liegt – wie überall – deutlich höher, da bei Weitem nicht alle Infizierten einen offiziellen PCR-Test durchführen lassen.

Der Grund für den rasanten Anstieg dürfte vor allem das Oktoberfest sein, das seit dem 17. September und noch bis zum 3. Oktober Millionen Menschen aus aller Welt auf die Münchener Theresienwiese lockt. Auf dem Gelände und in den Zelten gilt keine Maskenpflicht, auch ist der Besuch unabhängig vom Impf- oder Genesenenstatus möglich. Tests sind ebenfalls nicht verpflichtend. Gleichwohl lässt sich der Zusammenhang zwischen steigenden Corona-Zahlen und der Wiesn nicht beweisen. Dazu wäre eine nahezu lückenlose Kontaktnachverfolgung nötig, die schon lange nicht mehr gemacht wird, aber: Auch bei anderen Volksfesten hatte sich nach deren Beginn ein Anstieg der Inzidenzen in den entsprechenden Regionen gezeigt.

Die Verantwortlichen hatten die Wiesn-Welle im Vorfeld vorausgesagt – und mit Blick auf die Immunisierungsquote und die in der Regel milderen Krankheitsverläufe auch eingepreist. Die erwartete höhere Zahl an Erkrankten werde die Krankenhäuser "nicht überlasten", teilte zum Beispiel das Klinikum der Ludwig-Maximilians-Universität München dem Portal "T-Online" vor Beginn des Oktoberfestes mit.

Oktoberfest: höhere Coronavirus-Zahlen auch in Bayern

Zwar steigt in München zwar seit einiger Zeit die Belegung der Krankenhausbetten mit Covid-19-Erkrankten wieder, ist aber noch weit von den als kritisch definierten Werten entfernt.

Die aktuelle Sieben-Tage-Inzidenz von 696 ist der höchste für München festgestellte Wert seit Ende Juli. Der Rekord in der bayerischen Landeshauptstadt liegt bei fast 2500 und stammt aus dem Februar.

Die Sieben-Tage-Inzidenz gibt an, bei wie vielen von 100.000 Menschen innerhalb einer Woche eine Infektion mit dem Coronavirus registriert wurde.

In ganz Bayern liegt die Sieben-Tage-Inzidenz an diesem Donnerstag laut RKI bei 595 (Vortag: 538, Vorwoche: 350). Auch hier ist damit ein Anstieg zu verzeichnen.

Zum Vergleich: In ganz Deutschland beträgt der Sieben-Tage-Wert aktuell 410 (Vortag: 372, Vorwoche: 305). Der bundesweite Trend damit ebenfalls nach oben. 94 Menschen sind RKI-Angaben zufolge binnen eines Tages im Zusammenhang mit einer Coronavirus-Infektion gestorben.

PRODUKTE & TIPPS

Kaufkosmos