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RKI-Bericht Die Sommerwelle rollt: Laut Robert Koch-Institut dominiert die Omikron-Variante B.A.5 bereits

Die Omikron-Variante B.A.5 dominiert bereits
Im Labor werden immer mehr Corona-Infektionen mit der Omikron-Variante B.A.5 gemeldet
© Julian Stratenschulte / Picture Alliance
Die Omikronvariante B.A.5 hat es in sich: Eigentlich war die nächste Coronawelle erst im Herbst erwartet worden. Doch jetzt hat sich eine Sommerwelle entwickelt. Laut dem aktuellen RKI-Bericht könnte der neue Subtyp B.A.5 bereits dominieren. Er gilt als besonders infektiös.

Die seit einigen Wochen anteilig zunehmenden Omikron-Sublinien sind nach Einschätzung des Robert Koch-Instituts (RKI) derzeit bereits dominierend. Wie das Institut am Donnerstag in seinem Wochenbericht mitteilte, machte sie zuletzt 23,7 Prozent aller Fälle aus. Dies ist binnen einer Woche mehr als eine Verdoppelung. In der Vorwoche hatte der Anteil nach aktualisierten Daten bei 11,5 Prozent gelegen. "Das starke Wachstum von BA.4 und insbesondere BA.5, aber auch BA.2.12.1, lässt darauf schließen, dass diese Varianten aktuell bereits die Mehrzahl der Nachweise ausmachen", schreibt das RKI in seinem Wochenbericht. Es stützt sich auf Auswertungen zu Virusvarianten.

Bei der Variante BA.4 betrug der Anteil laut RKI-Bericht in der 22. Kalenderwoche 4,2 Prozent. In der Vorwoche waren es demnach 2,2 Prozent gewesen. Die Verbreitung beider Varianten könne zu dem derzeit beobachteten "Wiederanstieg der Infektionszahlen beitragen". Diese Daten im Bericht beziehen sich stets auf vorvergangene Woche. Im Vergleich zum Vorwochenwert haben sie sich verdoppelt.

Das starke Wachstum von BA.5, aber auch BA.4. lasse darauf schließen, "dass diese Varianten in wenigen Wochen die Mehrzahl der Nachweise mittels Genomsequenzierung in der Stichprobe ausmachen", erklärte das RKI in dem Wochenbericht. Der geringere Anteil schwerer Erkrankungen und eine niedrigere Zahl der mit Covid19 in Verbindung gebrachten Todesfälle seien auf die zunehmende Grundimmunität zurückzuführen sowie auf einen grundsätzlich geringeren Anteil schwerer Verläufe durch die Omikron-Variante.

RKI rät weiter zum Impfen

Bei der Entwicklung der Sieben-Tage-Inzidenz spricht das RKI für vergangene Woche im Vergleich zur Vorwoche von einer deutlichen Zunahme um rund ein Drittel. Betroffen seien alle Altersgruppen. Auch seien wieder mehr Ausbrüche in Alten- und Pflegeheimen sowie in medizinischen Behandlungseinrichtungen erfasst worden. "Mit dem weiteren Anstieg der Infektionszahlen ist auch mit einem erneut verstärkten Infektionsdruck auf vulnerable Personengruppen zu rechnen." Eine RKI-Landkarte zur Entwicklung des Infektionsgeschehens weist vor allem im Nordwesten Deutschlands viele Landkreise mit erhöhten Fallzahlen aus.

Der weitere Verlauf der Pandemie hänge "wesentlich vom Verhalten der Bevölkerung ab", erklärte das RKI. Vor dem Hintergrund wieder steigender Inzidenzen und einer erwarteten Zunahme durch die stärkere Ausbreitung von BA.4 und BA.5 "sollten die Empfehlungen zur Infektionsvermeidung verstärkt eingehalten werden". Die Impfung habe dabei aufgrund ihrer hohen Schutzwirkung vor einem schweren Verlauf "auch bei Erkrankungen durch Omikron nicht an Bedeutung verloren", betonte das RKI. Insbesondere Risikogruppen und hochbetagte Menschen sollten sich deshalb mit der von der Ständigen Impfkommission empfohlenen zweiten Auffrischungsimpfung schützen.

cl AFP DPA

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