Podcast Zur inneren Balance laufen: So wirkt das Training auch auf die Seele

Laufen ist nicht nur einfach Training, es passiert viel mehr im Körper. Damit die Wirkung nicht verpufft, ist es wichtig, dass man zur Ruhe kommt. Dann profitieren Gehirn und Seele – der perfekte Schutz vor psychischen Krankheiten wie Depressionen.

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Kürzlich stand ich mit ein paar Kollegen zusammen. Alles Renner, wie ich schnell feststellte. Als Läuferin fühlte ich mich ein bisschen verloren, statt mitzureden, hörte ich einfach zu. Nach ein paar Minuten Plauderei über Laufleistung und Tempo, wechselte das Thema dann langsam. Und zu meiner Überraschung drehte sich plötzlich alles um Entspannung und innere Balance. Einer sagte: "Ich hatte mal eine Phase, da konnte ich überhaupt nicht entspannen, wenn ich laufen war." Die zwei anderen stimmten nickend zu. Ob er denn wisse, woran es gelegen habe, fragte ich. Er lächelte und sagte dann schnell: "An dem Podcast, den ich gehört habe." Der sei inhaltlich viel zu nah an seinem Beruf gewesen und auch viel zu kompliziert. "Ich fühlte mich dann immer noch wie im Büro und musste konzentriert zuhören, um alles zu verstehen", erklärte er. So angestrengt, verpuffte die positive Wirkung des Laufens auf das Gehirn komplett. 

Ich kenne das Gefühl, ging mir auch schon so. Ich war sogar so abgelenkt vom Zuhören, dass ich ständig ins Stolpern geriet und mich richtig gestresst fühlte. Als ich die Kopfhörer rausnahm, wurde ich endlich locker und konnte tief durchatmen. Das Phänomen lässt sich leicht erklären. Wer laufen geht, kann sein Gehirn in einen ruhigeren Zustand versetzen. Wer sich allerdings "vollballert" mit immer neuen Eindrücken und Inhalten, bindet Kapazitäten, die eigentlich für die richtigen Laufbewegungen gebraucht werden.

Bei Läuferinnen und Läufern, die es schaffen, sich nicht ablenken zu lassen, sinkt etwa die Aktivität im Stirnhirn, dem präfrontalen Kortex. Deshalb lassen Grübeln, Nachdenken oder Ärger spürbar nach. Die neuronalen Ressourcen werden jetzt im Kortexareal benötigt. Also dem Bereich, der für die Bewegungssteuerung und Körperwahrnehmung zuständig ist. Das ist wie eine tatsächliche Atempause für das Gehirn. Ein Phänomen, das besonders Läufer gut kennen, da jeder schnelle Schritt ein vom Gehirn perfekt orchestrierter und gesteuerter Ablauf ist.

Laufen kann als Atempause für das Gehirn dienen

In der neuen Folge des Podcast "Sie läuft. Er rennt" schauen wir genau hin und beantworten die Frage, wie Laufen und innere Balance zusammenpassen. Gerade in Zeiten der Krisen, wie wir sie gerade alle erleben, mit Corona-Pandemie und Ukraine-Krieg, ist es wichtig, Wege zu finden, um die Psyche zu entlasten. Wir erzählen von unseren Erfahrungen, schauen auf die Wissenschaft und geben zahlreiche Tipps, wie Entspannung besser gelingen kann. Hört rein.

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