Fast jeder leidet in seinem Leben mal an Kopfschmerzen. Der eine ganz selten, der andere oft. 71 Prozent der Deutschen bekommen zumindest gelegentlich Kopfschmerzen, wie eine Studie belegt. Für manche Menschen wird der Brummschädel allerdings zu einem dauerhaften Problem.
Chronisch können Kopfschmerzen werden, wenn
- Sie permanent zuviel Stress haben,
- Sie sich eine ungesunde Körperhaltung angewöhnt haben,
- Sie zu viel rauchen oder zu viel Alkohol trinken,
- Sie zu viel oder zu wenig schlafen,
- bestimmte Auslöser für Kopfschmerzen ständig vorhanden sind.
Möglicherweise liegt den andauernden Schmerzen auch eine andere Krankheit zugrunde. Fachleute sprechen dann von sekundären Kopfschmerzen. Sekundäre wie auch chronische Kopfschmerzen sollten Sie von einem Arzt behandeln lassen.
Chronisch heißt: Beschwerden an mindestens 15 Tagen im Monat
Ob Sie schon chronische Schmerzen haben oder noch nicht, hängt von mehreren Dingen ab. Erstens von der Art der Kopfschmerzen: Handelt es sich um Migräne, Spannungs-Kopfschmerzen, Cluster-Kopfschmerzen oder um durch Medikamente bedingte Kopfschmerzen? Zweitens hängt es von der Dauer der Beschwerden ab.
Die Internationale Kopfschmerzgesellschaft definiert folgendermaßen:
- Migräne ist chronisch, wenn die Anfälle an mehr als 15 Tagen im Monat auftreten - und dies über mehr als drei Monate hinweg.
- Kopfschmerz vom Spannungstyp gilt als chronisch, wenn er an mehr als 15 Tagen im Monat vorkommt und dies über mindestens sechs Monate lang der Fall war.
- Cluster-Kopfschmerzen werden als chronisch angesehen, wenn die von Schmerz freien Intervalle kürzer als 14 Tage sind und dieses Muster schon über ein Jahr lang so aussieht.
Kopfschmerzen, die durch Schmerzmittel entstehen, geht meist ein chronischer Verlauf der ursprünglichen Krankheit voraus.
Falls Sie sich aufgrund Ihrer Beschwerden in Ihrer Lebensqualität eingeschränkt fühlen, sollten Sie zum Arzt gehen - auch wenn Ihre Kopfschmerzen nach der ärztlichen Definition noch nicht chronisch sind.
Schmerz macht mehr Schmerz
Chronischer Schmerz kann entstehen, weil sich der Körper auf die Pein einstellt. Allerdings gewöhnt er sich nicht an die Schmerzen. Im Gegenteil: Der Organismus wird immer schmerzempfindlicher. Denn das Nervensystem im Rückenmark verändert sich aufgrund des Schmerzes. Diese Regelkreise im Inneren der Wirbelsäule halten das Schmerz-Erleben aufrecht, in vielen Fällen intensivieren sie es auch. Dann können schon kleine, an sich harmlose Reize ausreichen, um starke Beschwerden auszulösen. Wenn der Schmerz sich so verselbständigt hat, sprechen Fachleute von einer Schmerzkrankheit.
Nicole Graaf