Psychische Gesundheit Wie macht ADHS Sie zu einer besseren Mutter, Julia Knörnschild?

Portrait der Influencerin Julia Knörnschild
Influencerin und Podcasterin Julia Knörnschild
© Eyecandy Berlin
Die Mama-Infuencerin hatte einen Burnout, bekam eine Diagnose – und hat sich damit abgefunden, dass sie nie die Mutter sein wird, die sie mal sein wollte.

Die Welt von Julia Knörnschild war lange fliederfarben und heil. Ihr Podcast "Mama Lauda", ihr Instagram-Kanal und ihre eigene Kollektion sind erfolgreich. Dann wird sie mit Erschöpfungsdepression in eine Tagesklinik eingewiesen und bekommt dort auch noch eine ADHS-Diagnose. In ihrem neuen Buch "Mama kann nicht mehr" erzählt sie davon.  

Wie geht es Ihnen?
Sie meinen in echt?

Ja.
Dann antworte ich ehrlich: "Gut" würde nicht stimmen. Gerade bin ich ein bisschen angespannt. Ich schlafe nicht viel und versuche, meine kinderfreien Pausen mit Sport zu füllen.

Klingt stressig.
Ja, das ist es. Und aus Stress wird oft Krankheit, physisch oder psychisch. Deswegen muss ich gut aufpassen. Aber ich weiß mittlerweile, wie.

Im Buch vergleichen Sie sich mit einer Figur aus dem Computerspiel "Die Sims". Wie voll ist Ihr Energiebalken?
Der soziale wäre knallgrün, denn ich hatte gestern eine Chorprobe. Nur der Energiebalken ist im roten Bereich, den muss ich ausgleichen. Aber ich gehe gleich spazieren. Ich habe heute eine Pause genutzt, um zu essen und mir für dieses Jahr auch vorgenommen, regelmäßig aufs Klo zu gehen, das ist gut für den Beckenboden. Es müssen ja nicht immer die großen Vorsätze sein.

Als Mama-Influencerin wirkte Ihr Leben lange wie die perfekte Welt: Zwei Podcasts, Geschäftsführerin, Bestseller-Autorin, 100.000 Followerinnen auf Instagram – dazu zwei Kinder und eine perfekt eingerichtete Wohnung.
Hmmm. Ja.

Ist man Ihnen gefolgt, hat man auf das Geheimrezept gewartet, wie das alles gleichzeitig geht. Stattdessen kam der Zusammenbruch. Wann haben Sie gemerkt: Es geht nicht mehr?
Das war im Sommer nachdem mein erstes Buch "Chillig mit Baby" rauskam. Da fingen meine Gedächtnisprobleme an, dazu Schlafprobleme und ich hatte so eine Gefühllosigkeit. Ich wusste, da stimmt was nicht. Ich dachte aber, ich mache eher zu wenig als zu viel. Das klingt blöd, und ich möchte damit niemandem Stress machen, aber es war so.

PRODUKTE & TIPPS