Die Journalisten Peter Scholl-Latour und Irina Chalip erhalten den Henri-Nannen-Preis 2005. Scholl-Latour wird für sein journalistisches Lebenswerk und die Weißrussin Chalip für ihren Kampf um die Pressefreiheit geehrt, wie die Stifter, stern und der Verlag Gruner + Jahr, mitteilten. Die Auszeichnungen werden am Freitag in Hamburg überreicht. Die Laudatio auf Chalip soll Außenminister Joschka Fischer, die Ansprache für Scholl-Latour "Tagesthemen"-Moderator Ulrich Wickert halten.
Scholl-Latour wird den Angaben zufolge für sein publizistisches Lebenswerk und seinen Beitrag für den Qualitätsjournalismus ausgezeichnet. "Nur wenige verkörpern das Idealbild des weltläufigen rasenden Reporters wie er", sagt stern-Chefredakteur Andreas Petzold. Irina Chalip, stellvertretende Chefredakteurin der "Belorusskaja Delowaja Gaseta", erhält die Auszeichnung für ihr Eintreten für die Pressefreiheit in Weißrussland. Chalip deckte zahlreiche Beispiele von Korruption, Vetternwirtschaft und politischen Intrigen in ihrem Land auf.
Der Henri-Nannen-Preis wird dieses Jahr zum ersten Mal verliehen. Teil der neuen Auszeichnung ist auch der Egon-Erwin-Kisch-Preis für die beste Reportage. Der Preis soll den Maßstab in der Bewertung von Printjournalismus setzen. Die Auszeichnung ist nach dem 1996 verstorbenen Gründer sowie langjährigen Herausgeber und Chefredakteur des stern benannt. Für den ersten Henri-Nannen-Preis wurden 820 Beiträge eingereicht.