Am Samstag gewann Nemo für die Schweiz den 68. Eurovision Song Contest (ESC). Nemo setze sich mit dem Titel "The Code" mit 591 Punkten gegen die Konkurrenz durch und ist damit die erste nichtbinäre Person, die den ESC gewinnt. Nichtbinär bedeutet, dass ein Mensch sich weder als Mann noch als Frau sieht.
Nemos Musikkarriere begann aber im Battle-Rap – unter gleichem Namen zwar, aber mit weitaus maskulinerem Stil. So trat Nemo zum Beispiel im Alter von 15 Jahren beim Schweizer Videobattleturnier Swiss VBT an. Hierbei liefern sich jeweils zwei Rapper ein verbales Duell. Dieses wird in Form eines Videos eingereicht. Die Jury und die Zuschauer bestimmen, wer das "Wortgefecht" gewonnen hat.
ESC: Nemo schaffte es ins Halbfinale
Nemo nahm damals am Swiss VBT 2015 teil und schaffte es bis ins Halbfinale. Dort unterlag Nemo dann LXcellent. Nemo überzeugte jedoch mit gutem Flow und ironischen Videos. Das stereotyp-männliche Battle-Rap-Image von damals und der queere, nichtbinäre ESC-Auftritt von Nemo haben jedoch kaum noch etwas gemein.

In dem Track gegen Mizzy rappt Nemo in für deutsche Ohren kaum verständlichem Schweizerdeutsch. Der ESC-Gewinnertitel "The Code" ist hingegen auf Englisch gesungen und autobiografisch. Er beschreibt Nemos eigenen Lebensweg. Die Nichtbinarität steht dabei im Mittelpunkt des Liedes: "I went to hell and back / to find myself on track".