Jackie Chan ist der große Starschauspieler des Hongkong-Kinos. Seit Filmen wie »Rush Hour« ist Chan auch in Hollywood ein Kassenmagnat, der mit seinen Filmen Millionen Zuschauer in die Kinos lockt. »Spion wider Willen« ist eine Hongkong-Produktion, die aber spürbar auf den internationalen Markt schielt.
Jackie Chan spielt hier einen Verkäufer, der in einem Sportgeschäft Trampolins verkauft. Ein Privatdetektiv spürt Jackie auf und teilt dem ehemaligen Waisenkind mit, dass sein richtiger Vater ihn gefunden habe und ihn vor seinem Tod noch einmal sprechen möchte. Es stellt sich heraus, dass Jackies koreanischer Vater ein echter Spion ist - und seine aktuelle Mission noch nicht abgeschlossen hat. Nach dem Tod des Vaters ist es an Jackie, den Spion zu spielen. Es geht um eine neue Wunderdroge, die in der Türkei hergestellt wird.
Der Film schickt den ahnungslosen Jackie von Korea bis in die Türkei und sorgt so für internationale Kulissen. Die sehr schnell ablaufende Handlung ist typisch für einen Chan-Film. Trotzdem fällt dem Zuschauer bei »Spion wider Willen« fast schon störend auf, dass die Logik völlig auf der Strecke bleibt. Viele Szenen wurden nur gefilmt, weil sie toll aussehen, und nicht, weil sie einen Sinn ergeben. Sei es drum: Den Fans sind die vielen Kampfszenen im Film eh viel wichtiger. Wieder legt Chan atemberaubende Stunts hin, die sensationell inszeniert sind und dabei auch noch einen Witz versprühen, der inzwischen zu Chans Markenzeichen geworden ist. Die beste Szene im Film ist Chans Flucht vor zahlreichen Killern - nackt durch einen türkischen Basar. Wie Chan jeden nur erdenklichen Basar-Gegenstand in eine Waffe verwandelt und zugleich versucht, seine Blößen zu verdecken, das hat schon etwas.
Carsten Scheibe
Ton/Bild: Dolby Digital 5.1, DTS/2,35:1, Laufzeit: 90 Minuten
