Katja Riemann, eine der populärsten Schauspielerinnen Deutschlands, ist beim Filmfestival in Venedig mit höchsten Ehren bedacht worden. Die 39-Jährige ("Abgeschminkt","Die Apothekerin") erhielt den "Coppa Volpi" als beste weibliche Darstellerin für ihre Rolle im Film "Rosenstraße" von Margarethe von Trotta. Darin spielt sie eine Ehefrau, die in der Nazi-Zeit gemeinsam mit anderen Frauen gegen die Inhaftierung ihrer jüdischen Ehemänner demonstriert. Sie widme ihren Preis all denjenigen Frauen, die seinerzeit in Berlin Widerstand geleistet haben, sagte sie bei der Verleihung.
Mit der Auszeichnung für Katja Riemann hatten zunächst weder Kritiker noch Publikum gerechnet. Die Schauspielerin war nach großen Filmerfolgen ("Der bewegte Mann"/1994) in den vergangenen Jahren vor allem durch Fernsehfilme aufgefallen wie mit dem ARD-Krimi "Angst hat eine kalte Hand" (1996) und den TV-Zweiteiler "Else".
Götz George gewann 1995 den Preis
Es ist die erste große Auszeichnung für einen deutschen Künstler in Venedig seit 1995, als Götz George als bester männlicher Schauspieler geehrt wurde. Er spielte seinerzeit die Rolle eines Massenmörders im Film "Der Totmacher".
Goldener Löwe für "Die Rückkehr"
Den Goldenen Löwen für den besten Film bekam der russische Regisseur Andrej Swjaginzew (38). Er wurde damit für sein Spielfilmdebüt "Woswratschenie" (Die Rückkehr) ausgezeichnet, ein bewegendes Familiendrama. Den Preis des besten männlichen Darstellers fiel auf den Hollywoodstar Sean Penn (43) für seine Rolle in "21 Grams" des mexikanischen Regisseurs Alejandro Gonzàles Iñàrritu. Das Spielfilmdebüt "Schultze get the Blues" von Michael Schorr gewann in der Nebenreihe "Controcorrente" den Spezialpreis der Regie. Der Streifen zeigt das Leben eines Frührentners im einem Dorf der ehemaligen DDR, der nach seiner Entlassung zu neuem Leben erwacht.
Die Preisträger
Preis | Gewinner |
"Goldener Löwe" für den besten Film | "Woswratschenie" von Andrej Swjaginzew. |
Großer Preis der Jury | "Le cerf-volant" von Randa Chabal Sabbag |
Spezialpreis für die beste Regie | "Zatoichi" von Takeshi Kitano |
Preis für einen individuellen Beitrag von besonderer Bedeutung | "Buongiorno, notte" von Marco Bellochio |
"Coppa Volpi" für den besten Schauspieler | Sean Penn in "21 Grams" |
"Coppa Volpi" für die beste Schauspielerin | Katja Riemann in "Rosenstraße" |
"Marcello-Mastroianni-Preis" für die beste schauspielerische Nachwuchsleistung | Najat Bessalem in "Raja" |
"Silberner Löwe" für den besten Kurzfilm | "Neft" von Murad Ibragimbekow |
San-Marco-Preis für den besten Film im Nebenwettbewerb "Controcorrente" | "Vodka Lemon" von Hiner Saleem |
Spezialpreis für die beste Regie im Nebenwettbewerb "Controcorrente" |