Renate Krößner spielte an der Seite von Manfred Krug, Götz George oder Wolfgang Stumph. Viele Zuschauer kennen sie noch aus dem "Polizeiruf 110" und dem "Tatort". Doch die Anfänge dieser großen Schauspiel-Karriere liegen in der DDR der späten 70er Jahre.
An diesem Mittwoch, dem 17. Mai, wäre die Schauspielerin 78 Jahre alt geworden. Google widmet der 1945 in Osterode im Harz geborenen Künstlerin deshalb ein Doodle und erinnert damit nicht nur an ihren Geburtstag, sondern auch an die Tatsache, dass sie im Februar 1980 den Silbernen Bären auf der Berlinale verliehen bekam. Es war damals ungewöhnlich, dass eine Schauspielerin aus der DDR mit diesem West-Filmpreis geehrt wurde. Denn die deutsche Teilung fühlte sich seinerzeit an wie auf ewig zementiert und der Kalte Krieg zwischen Ost und West war auf seinem Höhepunkt.
Renate Krößner brachte der Erfolg den beruflichen Abstieg in der DDR
Doch Renate Krößner war im Osten wie im Westen populär, nachdem sie mit der Defa-Filmproduktion "Solo Sunny" ihren Durchbruch feierte. In der bitteren Komödie, die den Alltag im Sozialismus zeigt, spielt sie die Rocksängerin Sunny, die – auch auf der Suche nach ihrem privaten Glück – durch das Land tourt. Das 1979 gedrehte Werk wurde gefeiert von der internationalen Filmkritik, für die Hauptrolle bekam Krößner den Silbernen Bären. Auch kommerziell war der Film ein Erfolg: volle Kinos in West und Ost.
Doch ihr Erfolg auf der Leinwand machte Krößner das Leben und die Arbeit in der DDR nicht leichter, ganz im Gegenteil. Wegen ihrer Popularität im Westen bekam sie im Osten keine Angebote mehr – und verließ fünf Jahre und mehrere Ausreiseanträge später schließlich ihre Heimat, die DDR.
Das West-Publikum kennt Renate Krößner auch aus Serien wie "Liebling Kreuzberg" und durch ihre Rollen in Krimis der "Tatort"- und "Polizeiruf"-Reihen. Zusammen mit Götz George war sie beispielsweise in einem "Schimanski"-Tatort zu sehen. In "Alles auf Zucker" spielte sie die Club-Chefin Linda.
Am 25. Mai 2020 starb die Schauspielerin. Begraben ist Renate Krößner in Berlin-Mitte.
Quellen: Google, RBB
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