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Kunstschau in Kassel Neuer Skandal auf der Documenta: Weitere antisemitische Bilder aufgetaucht

Documenta
Diese Karikatur stammt aus den "Archives of Women's Struggle in Algeria": Eine blonde Frau tritt einem mit Hakennase gezeichneten Juden in den Unterleib.
© twitter.com/WerteInitiative
Der Skandal um antisemitische Bilder auf der Documenta findet kein Ende. Nach dem Rücktritt von Generaldirektorin Sabine Schormann sind neue Motive aufgetaucht, die Judenhass verbreiten.

Elf Tage ist es her, dass Sabine Schormann, die Generaldirektorin der Documenta, Konsequenzen aus dem Antisemitismus-Skandal bei der Kunstschau gezogen und ihr Amt niedergelegt hat. Ihr Nachfolger Alexander Fahrenholtz wähnte "die Documenta als Ausstellung auf einem hervorragenden Kurs". Doch mit der Einschätzung war er offenbar etwas voreilig: Der Skandal ist noch nicht vorbei.

Wie die "Bild"-Zeitung berichtet, hat die Recherche- und Informationsstelle Antisemitismus Hessen (RIAS Hessen) Fotos von Broschüren veröffentlicht, auf denen israelische Soldaten antisemitisch dargestellt werden. Auf einem der Bilder ist etwa zu sehen, wie eine blonde Frau einem mit Hakennase gezeichneten Juden in den Unterleib tritt. Laut der "WerteInitiative. jüdisch-deutsche Positionen" bedienen diese Karikaturen "offensichtlich judenfeindliche Klischees".

Die Broschüre stammt von dem algerischen Kollektiv "Presence des Femmes" und soll Auszüge aus einem Heft enthalten, das von einem Mitglied der terroristischen "Volksfront zur Befreiung Palästinas" (PFLP) geschrieben wurde.

Entsetzen über die Documenta

Die Reaktionen auf diesen erneuten Fund sind verheerend: "Es befinden sich - trotz wochenlanger Debatten und Warnungen - weitere zweifelhafte Werke auf der Documenta15", sagt Floriane Azoulay, die Direktorin des Arolsen Archives, das sich mit der nationalsozialistischen Verfolgung, NS-Zwangsarbeit sowie dem Holocaust befasst. "Die Kunstfreiheit ist ein hohes Gut. Doch sie darf nicht als Deckmantel für Hass in irgendeiner Art missbraucht werden." Auch das American Jewish Committee Berlin ist entsetzt: "Der virulente Antisemitismus auf der Documenta15 bleibt inakzeptabel und die Reaktion der Verantwortlichen eine Schande!"

Besonders hart ins Gericht geht die WerteInitiative mit Alexander Fahrenholtz: Der Interims-Geschäftsführer der Kunstschau lehne "eine Überprüfung der Kunstwerke kategorisch ab", heißt es auf Twitter. "Bei dem Ausmaß an Antisemitismus auf der Documenta15 ist das fahrlässig."

Verwendete Quellen:  "Bild.de"twitter.com/WerteInitiative

che

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