Als Dokumentar- und Kriegsfotograf hat sich Paolo Pellegrin weltweit einen Namen gemacht. Schon seit 18 Jahren ist der 1964 geborene Italiener Mitglied der weltweit renommierten Fotoagentur Magnum Photos, für seine Arbeit wurde er mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet. Bis zum 1. März ist die Ausstellung "Paolo Pellegrin – Un'Antologia" im Haus der Photographie der Deichtorhallen Hamburg zu sehen.
Sie zeigt Pellegrins Auseinandersetzung seit 1987 mit Gewalt, Krieg, Konflikt und menschlichen Schicksalen. Für ihn war Reportage-Fotografie stets mehr als nur ein Medium der täglichen Nachrichtenberichterstattung. Pellegrin nähert sich in seinen Bildern stets der menschlichen Natur und den manchmal widrigen Lebensumständen, denen sie ausgeliefert ist.
Paolo Pellegrin bringt fremde Schicksale näher
Seine Arbeit bekommt deshalb oft das Etikett "concerned journalism", also "besorgter Journalismus". Als Hauptthemen verfolgt der Italiener städtische Armut, Epidemien, Natur- oder Umweltkatastrophen und kriegerische Konflikte, die Farbe Schwarz dominiert in vielen seiner Fotografien. Pellegrin wird mit seinen Bildern zum Zeugen von Elend und Widerstandskraft, er bringt weit entfernte, oft auch abstrakte Schicksale eindringlich in den Alltag – seien es Krieg, Flucht oder der Klimawandel.
"Eugene Smith hat mal gesagt: Die Fotografie hat eine leise Stimme. Aber es gibt Momente in der Geschichte, in denen diese leise Stimme zusammen mit anderen Stimmen, von anderen Fotografen, Filmemachern und Journalisten, eine kritische Masse erreicht und so in den öffentlichen Diskurs einfließt", fasst Paolo Pellegrin sein Selbstverständnis zusammen.
Erstmals wurde die von dem renommierten Kunsthistoriker Germano Calent kuratierte Ausstellung im Maxxi in Rom gezeigt. In Hamburg wurde die Ausstellung durch zusätzliche Werke erweitert, insgesamt sind in den Deichtorhallen 200 Werke Pellegrins zu sehen.