Michelangelo - klar. Leonardo da Vinci - sowieso. Giovanni Battista Tie-wie? Gestatten: Tiepolo, mit Vornamen auch Giambattista genannt. Ein Name, der heute den wenigsten bekannt ist, dessen Träger Google aber anlässlich seines Geburtstags mit einem Doodle ehrt. In der Kunstszene gilt Tiepolo schon lange als einer der bedeutendsten Maler im Europa des 18. Jahrhunderts. Vor genau 318 Jahren wurde er in Italien geboren, sein Hauptwerk ist aber nicht in Venedig oder Florenz zu bestaunen, sondern: in Bayern.
Angetan hatten es dem jungen Maler schon früh die Legenden der Vergangenheit. Götter und Helden finden sich in seinen Werken wieder, die Bilder erzählen Epen und Mythen oder stellen Opernszenen nach. Besonders berühmt wurde Tiepolo für seine Wandfresken, die zahlreiche Paläste und Villen schmücken. Arbeitete er anfangs in Norditalien, zog es ihn schließlich als einen von nur wenigen berühmten ausländischen Malern nach Deutschland. Dort gestaltete Tiepolo die Fresken der Würzburger Residenz; die Unesco hat das Gebäude inzwischen zum Weltkulturerbe ernannt.
Der Erfolg, der ihn sein Leben lang begleitet hatte, verließ ihn erst zu Ende. In Spanien arbeitete Tiepolo am Königlichen Palast. Eingeholt vom Klassizismus, war sein Barock- und Rokoko-Stil in Madrid aber bald nicht mehr gefragt. Für eine Rückkehr in die Heimat reichten die Kräfte nicht. Im Jahr 1770 starb Tiepolo in Spanien.