Streit um Nofretete Die Büste wird Berlin nicht verlassen

Kulturstaatsminister Bernd Neumann hat ägyptische Forderungen nach einer Rückgabe der Nofretete zurückgewiesen. "Die Büste der Nofretete bleibt in Berlin!"

Im Streit um die Nofretete-Büste hat Kulturstaatsminister Bernd Neumann (CDU) bekräftigt, dass Deutschland die Skulptur nicht an Ägypten aushändigen wird. "Nofretete bleibt in Berlin", teilte er am Mittwoch in Berlin mit. Die Skulptur sei 1913 rechtmäßig durch die Preußische Orientgesellschaft und später durch den deutschen Staat erworben worden. Der Chef der ägyptischen Altertümerverwaltung, Sahi Hawass, hatte angekündigt, diese Woche einen offiziellen Rückgabeantrag zu stellen. Nach Recherchen der Nachrichtenagentur AFP erhielten bisher weder die Bundesregierung noch die Stiftung Preußischer Kulturbesitz ein entsprechendes Schreiben.

Neumann erteilte eventuellen Forderungen eine klare Absage: "Rechtsansprüche Ägyptens auf Rückgabe der Nofretete entbehren jeder Grundlage." Als Glanzstück der ägyptischen Sammlung im Neuen Museum in Berlin sei Nofretete heute "die beste und schönste Botschafterin ägyptischer Kunst und Kultur in Deutschland". Sie genieße größtmögliche konservatorische Fürsorge. Zudem gelte die Nofretete-Büste aufgrund ihres Zustands als nicht transportfähig.

Neumann wies darauf hin, dass die Büste im Rahmen einer Fundteilung im Jahre 1913 in deutschen Besitz gelangte. Damals sei vereinbart worden, dass das deutsche Archäologenteam den gesamten Fund in zwei Teile teilt und der ägyptische Antikendienst als Vertreter der ägyptischen Regierung einen Teil davon auswählt. "Durch die ägyptische Auswahlentscheidung wurde der Teil mit der farbig gefassten Büste der Nofretete der deutschen Seite zugesprochen", erklärte Neumann.

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AFP/DPA

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