Reaktionen im Netz Wut über die ESC-Jury und die Erkenntnis: Lord of the Lost hätten mehr verdient

ESC 2023
ESC 2023: Lord of the Lost belegten den letzten Platz
© Peter Kneffel / DPA
Hätte nur das Publikum abgestimmt, wäre Loreen aus Schweden nicht erneut ESC-Siegerin geworden. Und möglicherweise wäre der deutsche Kandidat, Lord of the Lost, besser platziert gewesen. Im Netz macht sich Wut breit über die Jury-Regelung.

Im Saal in Liverpool hätte sich so manch ein Fan vermutlich über den Maneskin-Effekt von 2021 gefreut. Damals eroberte die italienische Band erst nach dem Televoting den ersten Platz, schob sich vor Frankreich und vor die Schweiz. Die Jury hatte damals die Schweiz vor Italien favorisiert. Ähnlich lief es beim diesjährigen ESC in Liverpool.

ESC 2023: Wut über die Jurypunkte

Wäre es nach dem Publikum gegangen, hätte der finnische Kandidat Käärijä mit seinem Song "Cha Cha Cha" den Sieg sicher in der Tasche gehabt. 376 Punkte erhielt er von den Anrufern, Loreen aus Schweden im Vergleich nur 243 Punkte. Doch Loreen durfte sich über die Unterstützung der Fachjurys in jedem Teilnehmerland freuen. Denn dank ihrer Wertung hatte sie bereits einen riesengroßen Vorsprung, bevor die Publikumsstimmen verkündet wurden. 

Im Netz sorgt das bei vielen ESC-Fans für verärgerte Reaktionen. Besonders auf Twitter machen diese ihrem Unmut Luft. "Und wer ist diese Jury überhaupt? Fünf zufällige Personen für jedes Land. Sie sind nicht die Stimme des Volkes, sondern wir. Finnland wurde beraubt", schreibt zum Beispiel ein Fan dort. "Ihr habt doch sicher gehört, wie die Leute im Publikum 'Cha Cha Cha' geschrien haben. Ist es nicht an der Zeit, dass wir die Jury-Stimmen aus dem Eurovision Song Contest entfernen? [Käärijä] hat es mehr verdient", moniert ein anderer.

Lord of the Lost geben sich als souveräne Verlierer

Doch auch andere Vorschläge wurden gemacht. "Hier war ja in den letzten stunden eine intensive Diskussion ob man Juryvotes abschaffen sollte oder nicht, mein Gedanke wäre die Jury vielleicht erstmal zu demokratisieren? Warum habe ich keinen Einfluss darauf, wer in der Eurovision-Jury für Deutschland sitzt?", wollte ein Nutzer wissen.

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Für Deutschland saßen in diesem Jahr Katja Ebstein, Arne Ghosh (Musikagent), Musikerin Anica Russo, Alina Süggeler von Frida Gold und Kai Tölke (ARD-Radioprogramm Bremen Vier) in der Fachjury. Anders als bei der Publikumswahl, entscheiden die Fachjurys bereits beim "Jury-Finale", am Abend davor, wie sie sich entscheiden. 

Auch der deutsche Kandidat, die Hamburger Band Lord of the Lost, kam beim Publikum immerhin besser an als bei den Fachjurys aus den anderen Teilnehmerländern. Nach ihrer deutlichen Niederlage äußerten sich die Bandmitglieder souverän – trotz der Enttäuschung. "Wir verlassen Liverpool morgen mit dem Wissen, dass wir nicht mehr Mühe, Zeit und Liebe in die Teilnahme an diesem Projekt hätten investieren können", schrieben sie bei Instagram. 

Schaut man in die sozialen Netzwerke, dürften sich die Musiker freuen. "Ihr habt den letzten Platz absolut nicht verdient. Es hat mir das Herz gebrochen, mich verdammt wütend gemacht und mich extrem enttäuscht zurückgelassen. Der eigentliche Gewinner ist mir völlig egal, für mich seid ihr die Gewinner und ihr hättet so viel mehr verdient" – nur einer der vielen positiven Kommentare. 

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