"Ich hasse Kinder": So lautet der Titel der Konzerttournee, die Rammstein-Frontmann Till Lindemann für den November und Dezember dieses Jahres geplant hat. In insgesamt sechs östlichen Städten wollte der Sänger zum Jahresende auftreten. Doch die Tour wird etwas kürzer ausfallen als ursprünglich gedacht.
Wie der Musiker auf seinem Instagram-Account mitteilte, streicht er die letzten beiden Auftritte: Das für den 5. Dezember in Nowosibirsk angesetzte Konzert entfällt ebenso wie der sechs Tage später in der russischen Hauptstadt Moskau geplante Tourabschluss.
Die Gründe für die Absage nannte Lindemann zwar nicht explizit. Doch sie liegen angesichts des russischen Überfalls auf die Ukraine auf der Hand. Damit es keine Missverständnisse gibt, postete der 59-Jährige ein Foto, das ihn vor einem gewaltigen Monument am Flughafen von Kiew zeigt, das den Namen der ukrainischen Hauptstadt in kyrillischer Schrift trägt.
Till Lindemann will in Kiew auftreten
In Kiew selbst möchte Lindemann hingegen weiterhin auftreten: Es ist der Auftakt seiner Reise, am 16. November soll die Show dort stattfinden. Weitere Stationen sind Riga (18.11.), Prag (22.11.) und Bratislawa (24.11.). Allesamt die Hauptstädte von Ländern, die einst zum Warschauer Pakt gehörten und unter dem Einfluss der Sowjetunion standen. Oder, wie im Fall von Riga, sogar selbst teil der UdSSR waren.
Durch die Absage kommt der Tournee von Till Lindemann nun plötzlich eine politische Bedeutung zu, die ursprünglich wohl nicht intendiert gewesen sein dürfte. Lindemann bezieht damit Position gegenüber der russische Aggression - auch auf die Kosten, damit die vielen russischen Fans von ihm und seiner Band Rammstein zu verprellen.
Damit straft der Sänger implizit auch den Titel seiner Tour Lügen: "Ich hasse Kinder". Vielmehr ist es wie so oft bei großen Künstlern: Sie vermeiden Eindeutigkeit, wo es nur geht. Doch im richtigen Moment zeigen sie glasklare Haltung.
Verwendete Quelle: Instagram