"Feminin as fuck" dröhnt es von der Bühne. Weiße Scheinwerferlichter zucken durch die Halle wie Blitze. Schrilles Kreischen. Lauter als der satte Bass. Shirin David schwebt von der Decke herab. Rappend. Sie sitzt auf einer Schaukel, die Beine überschlagen, schwarze Lackstiefel, schwarzer Body. "Die deklarier'n ein'n Minirock zu maximaler Schande. Doch 'ne Frau mit Grips im Kopf wird abgetan zu 'ner Emanze." Die Halle rappt mit. Jedes. Einzelne. Wort. Shirin David schwebt die letzten Zentimeter herab, bis zur Bühne, setzt auf. Sie läuft nicht – sie schreitet. Die Schultern nach hinten, die Brust nach vorn, das Kinn nach oben. Ihre Augen nur halb geöffnet, als wolle sie uns sagen: Sieh' mich ruhig an, aber du siehst nicht das ganze Bild.
Konzert in Stuttgart Shirin Davids Tourauftakt: Selbstbewusstsein to go

Sie weiß, was sie will: Mit ihrer selbstbewussten, feministischen Art ist Shirin David Vorbild für viele junge Frauen
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Rapperin Shirin David startet ihre erste Tour in der Stuttgarter Schleyer-Halle. Mit einer glitzernden Inszenierung will sie Frauen ermächtigen. Wie kommt das an?