Nun hat auch die Chefin selbst gesprochen – mit drei Zeilen aus ihrem Song "All Too Well", die sie bei Instagram postete: "It was rare. I was there. I remember it." Es war selten. Ich war dabei. Ich erinnere es. Dazu lud sie ein paar hübsche Bilder von ihrer Eras Tour hoch, die sie auch hinter den Kulissen zeigen. In dem großen Schrankwagen etwa, in dem sie stets zur Bühne geschmuggelt wurde, und auf einem Gruppenfoto mit ihren Tänzern, Sängern und Bandmitgliedern.
Die sind im Kollektiv verstrahlt ob der grandiosen Erfahrung, die sie in 21 Monaten Eras Tour gemacht haben – in 149 Shows auf fünf Kontinenten und mit mehr als 10 Millionen Fans. Bei allem, was sie nun in diesen Tagen, da das Erlebte sackt, als Fazit schreiben, ist es vor allem eins, was sie herausheben – ihren Respekt für Taylor Swift; "my Boss Lady!", wie Kam Saunders sagt.

Er ist der gemütlich-dicke Tänzer, der bei seinen Solo-Showeinlagen daherkam wie das offizielle Tour-Maskottchen: voll süß! Saunders wurde mit jedem Konzert bekannter, seine Instagram-Follower immer mehr. Nun dankte er seiner Chefin in einem Abschiedspost: "Wie du dieses Schiff gesteuert hast! So anmutig!! Mit Haltung, Selbstvertrauen, Herz, Leidenschaft, Freundlichkeit, völliger Tapferkeit und Liebe!!! Jede Sekunde davon fühlte ich mich gesehen, geehrt, gefeiert, wertgeschätzt, respektiert ... Es war die Ehre meines Lebens, Nacht für Nacht an deiner Seite sein zu dürfen!"
Das liest sich, als sei Taylor Swift die Chefin des Jahrhunderts – aber warum auch nicht? Sie hat mit der Eras Tour alle Rekorde gebrochen, ist darüber Milliardärin geworden, hat sich unterwegs in Travis Kelce verliebt, der sie nun auf Händen zu tragen scheint, während der Rest der Welt vor ihr niederkniet. Die Amerikaner würden sagen: The sun shines out of her ass, so eine kann vermutlich keine schlechte Vorgesetzte sein.
Taylor Swift spielt "in einer eigenen Liga"
Und doch gibt es ja so viele Chefinnen und Chefs, die ihre Leute eben nicht sehen und schätzen. Vielleicht würde sich ein Führungskräfteseminar bei Swift für sie lohnen. Denn wie sie ihre Leute feiert, war bei ihren Konzerten zu sehen, wo zum Schluss stets ein Abspann lief, in dem jede Tänzerin, jeder Tänzer und jedes Bandmitglied mit Bild und Namen gezeigt wurden. "Du spielst in einer eigenen Liga", attestierte ihr Natalie Peterson, eine ihrer Tänzerinnen: "Ich bin so dankbar, dass ich dir geholfen habe, Geschichte zu schreiben!"
Und dann ist da noch Taylor Swifts Bassist Amos Heller, der seit über 15 Jahren mit ihr auftritt. Er ist das älteste aktive Mitglied ihrer Band, sozusagen ihr Seniorsprecher, und schrieb eine rührende Ode bei Instagram. Die Eras Tour sei durchaus herausfordernd gewesen, die vielen Flughäfen, der dauernde Jet Lag, das ständige Vermissen der Familie. Doch sie habe ihn zu einem besseren Menschen gemacht, denn Swifts "Mischung aus Konzentration, Herz, Ausdauer und Freude ruft das Beste aus allen um dich herum hervor", so Heller. "Danke, dass du mir meinen Teil deiner Vision anvertraut hast. Es war die Fahrt meines Lebens. Ich liebe dich."
Wer solche Worte von seinen Angestellten hört, kann sich eigentlich zur Ruhe setzen. Besser geht es kaum – und die Frage ist ja auch: Wie soll Taylor Swift das noch toppen?