"Was machst du für ein Krach?", wundert sich Horst Lichter, als er das Studio von "Bares für Rares" betritt. Dort beugt sich Detlev Kümmel gerade um einen runden, mit kleinen Kügelchen gefüllten Käfig: "Das ist ein Bällebad für Hamster", scherzt der Experte.
Tatsächlich handelt es sich um eine Lostrommel mit unterschiedlichen Nummern. Ein Dachbodenfund, den die beiden Freundinnen Monja Perner und Sabine Eser aus dem bayrischen Puchheim gerne zu Geld machen würden.
Sie vermuten zunächst, es handele sich um ein Bingo-Spiel. Doch das hält Kümmel eher für unwahrscheinlich: Das habe nämlich 90 oder 75 Bälle. Die hier vorliegende Trommel sei dagegen für eine deutlich größere Anzahl an Nummern gedacht. Der Experte geht von einer Sollzahl von rund 1000 Kugeln aus.
"Bares für Rares": Begeisterung im Händlerraum
Die Lostrommel stammt mit großer Wahrscheinlichkeit aus England, die Schweißnähte deuten auf die 1920er oder 1930er Jahre hin, ein wirklich altes Stück. Einen Hunderter möchten die Verkäuferinnen als Wunschpreis haben. Das korrigiert Detlev Kümmel nach oben: 250 bis 300 Euro hält er für möglich.
Und es kommt noch besser. Im Händlerraum stößt dieses seltene Objekt auf große Begeisterung. "So etwas hatten wir noch nie", sagt Wolfgang Pauritsch. Christian Vechtel ahnt da schon, was kommt: "Meistens wird ja zu viel Begeisterung bei uns zu teuer", sagt der 47-Jährige.
Entsprechend vorsichtig startet er mit 100 Euro. Da sich bis auf Lisa Nüdling alle Händler an der Versteigerung beteiligen, steigt der Preis schnell über den Schätzwert. Am Ende bekommt Pauritsch den Zuschlag für 420 Euro - das ist mehr als das Vierfache des Wunschpreises.
Das sind die Händler bei "Bares für Rares" – Wetten, dass Sie nicht alle kennen?

Was wäre "Bares für Rares" ohne seine 80 Euro: Das ist das Lieblingsstartgebot von Walter Lehnertz, der von allen nur "Waldi" genannt wird. Der gelernte Pferdewirt stammt aus Prüm in der Eifel und betreibt dort einen Antiquitätenhandel. Seine lockeren Sprüche wie "Ich fang dann mal mit 80 Euro an" (selbst wenn das Objekt erkennbar ein Vielfaches wert ist) oder "Engelschen" (so nennt er viele Verkäuferinnen) oder "Prügel" (seine Bezeichnung für Kunstobjekte) machen ihn zum Publikumsliebling. Ein Bieterduell mit Lehnertz kann teuer werden: Er mag ausgefallene Objekte wie alte Spielautomaten oder Militaria und bezahlt dafür gern auch deutlich mehr als den Schätzpreis. So bot er für einen alten Kicker 1750 Euro, obwohl die Expertise nur bei 600 Euro lag.
Die beiden Freundinnen strahlen hinterher in die Kamera und sind sich einig: "Das war super!"
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