Dieses Stück ist wirklich etwas Besonderes: Heike und Jochen Bürgener möchten bei "Bares für Rares" einen mehr als 100 Jahre alten Christbaumständer verkaufen, der auch Musik macht. Sie erblickten ihn einst bei einem Antiquitätenhändler und verliebten sich sofort. Doch jetzt möchten sie ihn in gute Hände abgeben.
1000 Euro hätten die Eheleute aus Dissen gerne. Ein hübsches Sümmchen, bei dem Experte Sven Deutschmanek nicht mitgehen will. Aufgrund des schlechten Zustandes hält er lediglich 600 bis 800 Euro für realistisch.
"Bares für Rares": Julian Schmitz-Avila singt
Da hat er die Rechnung allerdings ohne den Händlerraum gemacht. Dort stößt das Objekt auf großes Interesse. Walter Lehnertz zieht neugierig die Spieluhr auf, was Julian Schmitz-Avila spontan zum Mitsingen animiert. Das kommt allerdings nicht so gut an: "Okay, komm. Ganz schnell ruhig", fährt "Waldi" seinen Kollegen an, "gib Ruh'".
Weil alle fünf Anwesenden mitbieten, klettert der Preis schnell in die Höhe. Auch als der Schätzwert erreicht worden ist, hören die Händler nicht auf und geben weiter Gebote ab. So wird es sogar vierstellig: Das höchste Gebot kommt mit 1050 Euro schließlich von Lehnertz.
Eigentlich könnten die Verkäufer hochzufrieden sein. Doch anstatt einzuschlagen, fängt Jochen Bürgener nun an, zu zocken und fordert frech 1100 Euro. Doch darauf geht Waldi nicht ein. Er lehnt auch ab, als Bürgener auf 1080 Euro heruntergeht. Stattdessen zückt der Händler das Portemonnaie und zählt in aller Seelenruhe die 1050 Euro ab.
Das sind die Händler bei "Bares für Rares" – Wetten, dass Sie nicht alle kennen?

Was wäre "Bares für Rares" ohne seine 80 Euro: Das ist das Lieblingsstartgebot von Walter Lehnertz, der von allen nur "Waldi" genannt wird. Der gelernte Pferdewirt stammt aus Prüm in der Eifel und betreibt dort einen Antiquitätenhandel. Seine lockeren Sprüche wie "Ich fang dann mal mit 80 Euro an" (selbst wenn das Objekt erkennbar ein Vielfaches wert ist) oder "Engelschen" (so nennt er viele Verkäuferinnen) oder "Prügel" (seine Bezeichnung für Kunstobjekte) machen ihn zum Publikumsliebling. Ein Bieterduell mit Lehnertz kann teuer werden: Er mag ausgefallene Objekte wie alte Spielautomaten oder Militaria und bezahlt dafür gern auch deutlich mehr als den Schätzpreis. So bot er für einen alten Kicker 1750 Euro, obwohl die Expertise nur bei 600 Euro lag.
Den Einwand von Schmitz-Avila, dass der Deal ja noch gar nicht zustande gekommen sei, lässt Waldi nicht gelten: "Ich zeig sie ihm", sagt er und wedelt mit den vielen Geldscheinen.
Das hinterlässt Eindruck. Das viele Geld wollen sich die Bürgeners nicht entgehen lassen. Sie schlagen ein - und am Ende kehrt vorweihnachtlicher Friede ein.
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