Als Horst Lichter den Expertenraum bei "Bares für Rares" betritt, beugt sich Experte Sven Deutschmanek gerade über eine Filmrolle. Mitgebracht haben sie Samantha und Klaus Beth, Tochter und Vater aus Cochem.
"Was ist denn da drauf? Alte Familienbilder?", fragt der Moderator. Doch weit gefehlt: Es handelt sich um Micky Maus und Donald zu Weihnachten - ein nach 1934 entstandener Film, der im französischen Sprachraum gezeigt wurde.
"Bares für Rares": Sven Deutschmanek ist unsicher
2000 Euro hätten die Verkäufer gerne dafür. Eine stolze Summe - bei der Deuschmanek nicht mitgehen will. Er taxiert den Wert lediglich auf 600 Euro – mit Luft nach oben. So ganz festlegen will sich der Experte nicht: "Es kann auch sehr gut in den vierstelligen Bereich gehen", sagt Deutschmanek.
Lichter überredet Vater und Tochter, ihr Glück trotzdem im Händlerraum zu versuchen. "Wenn man nix dazu sagen kann, würd ich sagen: Ihr geht mal in den Händlerraum und guckt mal, was die sagen."
Darauf lassen sich die Beths ein. Trotz dieser entmutigenden Expertise gehen die beiden in den Händlerraum. Vater Beth nimmt eine Kurskorrektur vor und beziffert die Schmerzgrenze nun mit 1500 Euro, was aber immer noch deutlich über dem Schätzwert liegt.
1800 Euro für Micky Maus
Tatsächlich lag Deutschmanek mit seiner vorsichtigen Schätzung nicht ganz falsch: Jan Čížek steigt schon aus, bevor es losgeht: "Ich habe das nie gehandelt und habe keine Ahnung davon, deswegen lass ich das lieber", sagt der Händler. Doch die Versteigerung startet vielversprechend: Wolfgang Pauritsch bietet gleich auf Anhieb 500 Euro. Auch Susanne Steiger und Thorsden Schlößner bieten mit. Schnell werden die Gebote vierstellig, es geht sogar rauf bis 1800 Euro. Für diese Summe erhält Schlößner schließlich den Zuschlag.
Das sind die Händler bei "Bares für Rares" – Wetten, dass Sie nicht alle kennen?

Was wäre "Bares für Rares" ohne seine 80 Euro: Das ist das Lieblingsstartgebot von Walter Lehnertz, der von allen nur "Waldi" genannt wird. Der gelernte Pferdewirt stammt aus Prüm in der Eifel und betreibt dort einen Antiquitätenhandel. Seine lockeren Sprüche wie "Ich fang dann mal mit 80 Euro an" (selbst wenn das Objekt erkennbar ein Vielfaches wert ist) oder "Engelschen" (so nennt er viele Verkäuferinnen) oder "Prügel" (seine Bezeichnung für Kunstobjekte) machen ihn zum Publikumsliebling. Ein Bieterduell mit Lehnertz kann teuer werden: Er mag ausgefallene Objekte wie alte Spielautomaten oder Militaria und bezahlt dafür gern auch deutlich mehr als den Schätzpreis. So bot er für einen alten Kicker 1750 Euro, obwohl die Expertise nur bei 600 Euro lag.
Damit haben die Verkäufer beinahe ihren Wunschpreis erreicht - und den Schätzwert verdreifacht. Mit dem Geld wollen die Beths einen schönen Familienurlaub machen. Und Thorstden Schlößner wird erst einmal Micky Maus gucken.
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