"Wenn ich das sagen darf, finde ich die ganz, ganz großartig. Ich bin nämlich ein großer Liebhaber von Pop Art", sagt Horst Lichter, als er die Marilyn-Monroe-Bilder sieht, die im Expertenraum von "Bares für Rares" stehen. "Und von wem?", hakt Alber Maier nach. Doch Lichter beharrt darauf, dass es nicht die nackt dargestellte Schauspielerin ist, die sein Interesse hervorruft: "Ich finde es großartig gemacht."
Gabriele Molitor hat die drei Werke mit in die ZDF-Trödelshow gebracht. Die 64-jährige Lehrerin aus Georgsmarienhütte verkauft sie im Auftrag eines Freundes. Es handele sich dabei um handsignierte Lithographien, erläutert der Experte. Sie stammen von dem amerikanischen Pop-Art-Künstler Mel Ramos, der die durchs Schlüsselloch betrachtete Marilyn in ihrer großer Zeit in den 50er Jahren gemalt habe. Die Lithograhien kamen 2002 als Serigraphie auf den Markt.
"Bares für Rares": Der Experte korrigiert den Preis nach unten
Als Wunschpreis ihres Freundes nennt Molitor 10.000 Euro. Lichter kann es kaum glauben: "Alter Schwede!" ruft er aus und ist froh, dass er kein Händler ist: "Puh, das müsste ich erst erklären zu Hause." Maier korrigiert den Preis allerdings deutlich nach unten: Er sieht einen Preis von 1800 bis 2000 Euro pro Blatt, das wären 5400 bis 6000 Euro für die Serie.
Gabriele Molitor hat von dem Besitzer etwas Spielraum bekommen, und so versucht sie ihr Glück im Händlerraum. Dort bietet Wolfgang Pauritsch zum Start 1000 Euro. Auch Sarah Schreiber und Leo Leo bieten mit, doch über 3200 Euro geht es nicht hinaus. Das ist der Verkäuferin deutlich zu wenig. Pauritsch unternimmt einen letzten Versuch und offeriert 4200 Euro.
Das sind die Händler bei "Bares für Rares" – Wetten, dass Sie nicht alle kennen?
Was wäre "Bares für Rares" ohne seine 80 Euro: Das ist das Lieblingsstartgebot von Walter Lehnertz, der von allen nur "Waldi" genannt wird. Der gelernte Pferdewirt stammt aus Prüm in der Eifel und betreibt dort einen Antiquitätenhandel. Seine lockeren Sprüche wie "Ich fang' dann mal mit 80 Euro an" (selbst wenn das Objekt erkennbar ein Vielfaches wert ist) oder "Engelschen" (so nennt er viele Verkäuferinnen) oder "Prügel" (seine Bezeichnung für Kunstobjekte) machen ihn zum Publikumsliebling. Ein Bieterduell mit Lehnertz kann teuer werden: Er mag ausgefallene Objekte wie alte Spielautomaten oder Militaria und bezahlt dafür gerne auch deutlich mehr als den Schätzpreis. So bot er für einen alten Kicker 1750 Euro, obwohl die Expertise nur bei 600 Euro lag,
Doch auch das kann Molitor nicht machen. "Dann wird die Marilyn wieder mit mir mitfahren", sagt die Lehrerin. Zufrieden ist sie trotzdem mit ihrem Besuch: "Ich fand es sehr interessant, sehr spannend. Das war gut."
Quelle: "Bares für Rares" in der ZDF-Mediathek
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