Viele Witze werden darüber gemacht, dass in Los Angeles jede:r Kellner:in eigentlich ein:e Schauspieler:in ist – bloß noch auf den großen Durchbruch wartend. Das gleiche gilt aber auch für Drehbuchautor:innen, denn in Hollywood ist dies, anders als in Deutschland, ein begehrter und extrem gut bezahlter Job für Kreative. Kein Wunder, dass es für die begrenzten Jobangebote zahlreiche Bewerber:innen gibt.
Und bei gleich guten Voraussetzungen machen dann mitunter andere Aspekte aus, ob jemand engagiert wird oder nicht. Im Fall der Autorin Elizabeth Finch beispielsweise ein dramatisches Schicksal in Form einer schweren Krebserkrankung, die sie überlebte. Die 44-Jährige, die bereits für Serien wie "True Blood" oder "Vampire Diaries" schrieb, arbeitet seit 2014 an der extrem erfolgreichen Krankenhausserie "Grey's Anatomy" mit. Und sie ergatterte den Job, da sie mit einer beeindruckenden eigenen medizinischen Historie aufwarten konnte. Doch die, so stellt es sich gerade dar, könnte zumindest in Teilen erfunden sein.
"Grey's Anatomy"-Autorin könnte geschwindelt haben
Finchs Lebenslauf wird derzeit von der Personalabteilung des Disney-Konzerns "untersucht". Die Autorin wurde zudem vorübergehend bei "Grey's Anatomy" suspendiert. Sie hatte angegeben, an einer seltenen Form von Knochenkrebs gelitten zu haben, zudem, dass ihr eine Niere und ein Teil ihres Beins entfernt werden mussten. Diese Erfahrungen inspirierten später auch Episoden der Serie. Doch Elizabeth Finchs persönliches Schicksal hatte nicht nur Einfluss auf die Show oder ihre berufliche Karriere – sie sprach auch mehrmals sehr offen gegenüber der Presse über ihre Krebserkrankung.
Ob diese komplett erfunden oder nur von ihr selbst übertrieben dargestellt wurde, ist derzeit völlig unklar. Auch Disney hält sich bedeckt: "Über Frau Finchs persönliche Erlebnisse kann nur sie selbst sprechen", heißt es, während die Untersuchungen in ihrem Fall laufen. Auf die Ergebnisse darf man gespannt sein. Unter den Fans der Serie ist man zwiegespalten über die Entwicklung: Während viele darauf pochen, dass "Grey's Anatomy" keine Dokumentation, sondern Fiktion sei und Finch bisher stets eine gute Autorin gewesen sei, weisen andere darauf hin, dass es eben auch viele andere gute Autor:innen gebe, die – ohne Ausschmückungen des eigenen Lebenslaufs – sicher auch gute Arbeit hätten leisten können. Ihnen wurde aber, sollte sich der Verdacht gegen die 44-Jährige bestätigen, diese Chance genommen.
Quelle: "Variety"