Warnung: Dieser Text enthält Spoiler für "House of the Dragon", inklusive der aktuellen, vierten Folge. Wer noch nicht alle Folgen gesehen hat und sich lieber überraschen lassen möchte, sollte hier aufhören zu lesen.
Die vierte Folge der Serie "House of The Dragon" hatte es in sich: Die junge Prinzessin Rhaenyra (Milly Alcock) flieht nachts, genervt von der erfolglosen Suche nach einem passenden Ehemann für sie, verkleidet aus dem Palast und macht mit ihrem Onkel Daemon (Matt Smith) die Stadt unsicher. Daemon führt sie in ein Bordell, wo sich Dutzende Menschen in einer Orgie vergnügen. Dort kommen sich auch Onkel und Nichte sehr nahe, es kommt sogar beinahe zum Inzest.
Schon die Vorgängerserie "Game of Thrones" war für ihre expliziten Sexszenen bekannt. "House of The Dragon" hat offenbar auch nicht vor, dem in etwas nachzustehen. "In dieser Welt wird Sex als Waffe benutzt – und als Handwerk und Währung", sagt Ryan Condal, einer von zwei neuen Drehbuch-Verantwortlichen. Doch wie werden solche intimen Szenen gefilmt? Wie es mittlerweile bei vielen Produktionen üblich ist, haben die Macher der Serie eigens einen Intimitätscoach engagiert, der die Schauspieler:innen auf die heißen Sequenzen vorbereitet.
"Game of Thrones"-Prequel "House of The Dragon": Heiße Szene zwischen Onkel und Nichte war "recht angenehm"
Rhaenyra-Darstellerin Milly Alcock erzählte der "New York Post", dass sie und Daemon-Schauspieler Matt Smith die Szene zusammen mit der verantwortlichen Intimitätskoordinatorin Miriam Lucia geprobt hätten und es deshalb auch nicht komisch gewesen sei: "Das haben wir vor Monaten ausgeblendet." Sie und Smith seien "gewissermaßen Freunde", sagte die 22-jährige Australierin: "Dadurch war es recht angenehm."
Miriam Lucia ist am Set von "House of The Dragon" nicht nur dafür zuständig, den Schauspieler:innen die Nervosität bei Nacktszenen zu nehmen oder ihnen bei praktischen schauspielerischen Fragen zu helfen. Sie soll auch darauf achten, dass alle Regeln eingehalten werden und es nicht zu sexuellen Übergriffen kommt – gerade wenn es um so drastische Szenen geht wie in dem "Game of Thrones"-Prequel. Seit die #MeToo-Bewegung Aufmerksamkeit auf dieses Thema gelenkt hat, wird an Filmsets verstärkt darauf geachtet.
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Intimitätscoach hilft bei Sexszenen
Lucia bereitet sich normalerweise vor, indem sie das Drehbuch liest und die relevanten Szenen mit dem Regisseur oder der Regisseurin durchspricht. Dann beginnt die Arbeit mit den Schauspieler:innen. "Ich spreche mit jedem Schauspieler einzeln, damit sie wissen, was von ihnen am Set erwartet wird. Wenn sie eine Rolle bekommen wollen, sagen Schauspieler:innen oft einfach "Ja, das ist okay', wenn es um Sexszenen geht. Manchmal verstehen sie nicht ganz, dass das wirklich passieren wird, deshalb ist es wichtig, offen darüber zu reden", schrieb Lucia in einem Beitrag für "Newsweek".
Bei Fragen oder Bedenken seitens der Schauspieler:innen geht sie erneut in die Kommunikation mit der Regie, ansonsten probt sie die Szenen mit den Akteuren und hat zum Beispiel auch bei Stellungen ein Mitspracherecht. Fast ein Jahr lang arbeitete Lucia am Set von "House of The Dragon" mit. Besonders lobte sie Matt Smith: "Er war sehr, sehr respektvoll gegenüber den Schauspieler:innen, die vielleicht noch nie in solchen Szenen mitgespielt hatten."
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Überraschung im Bordell
Wie wichtig die Rolle der Intimitätskoordinatorin bei den Dreharbeiten war, stellte Schauspielerin Emily Carey heraus. In ihrer Rolle als Lady Alicent hat sie ebenfalls in der vierten Folge eine Sexszene mit dem deutlich älteren König Viserys (Paddy Considine). Carey war 17 Jahre alt, als sie für die Rolle gecastet wurde, Considine ist 30 Jahre älter. Über den Moment, in dem sie die intimen Szenen zum ersten Mal im Drehbuch las, berichtete sie "Newsweek": "Es hat mir Angst gemacht, weil ich Paddy zu dem Zeitpunkt noch nicht getroffen hatte. Ich sah nur einen 47 Jahre alten Mann und mich. Ich war etwas besorgt." Intimitätskoordinatorin Lucia habe sie enorm dabei unterstützt, die Szenen umzusetzen. "Sie war eine große Hilfe bei den Proben und am Set. Es war viel einfacher als ich es mir vorgestellt hatte."
Und dennoch gab es für die Schauspieler:innen die eine oder andere Überraschung am Set, berichtete Milly Alcock. Die Szene im Bordell, in dem sie und Smith von einer Menge kopulierender Körper umgeben sind, sei "ziemlich schockierend" gewesen: "Clare Kilner, unsere Regisseurin, hat dafür gesorgt, dass wir das Bordell nicht sehen, bevor wir gedreht haben", sagte die Schauspielerin. "Wir kamen also zum ersten Mal in das Bordell und sie führte uns durch die Räume mit all diesen anderen Körpern. Ich dachte: 'Das ist irgendwie komisch und dumm.'"
Quellen: "New York Post" / "Newsweek" (1) / "Newsweek" (2)
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