Aktenzeichen XY... ungelöst: Ermittler erhoffen sich Hinweise auf Frankfurter Serienmörder
"Aktenzeichen XY... ungelöst"Ermittler erhoffen sich Hinweise auf Frankfurter Serienmörder
Bis zu zehn Menschen könnte Manfred Seel auf dem Gewissen haben. Nun erhofft sich die Polizei neue Hinweise zu dem mutmaßlichen Serienmörder - und greift zu einem altbewährten Mittel: Die Sendung "Aktenzeichen XY" wird heute Abend den Fall aufgreifen.
Zur Aufklärung der Frankfurter Mordserie an Frauen und einem Schüler setzt die Polizei nun auf die Zuschauer der ZDF-Sendung "Aktenzeichen XY... ungelöst". Am Mittwochabend (20.15 Uhr) wollte Kriminalhauptkommissar Frank Herrmann die Zuschauer konkret nach dem Tatverdächtigen Manfred Seel fragen - etwa wer ihn aus seiner Bundeswehrzeit oder während seines Aufenthalts in einer Entzugsklinik gekannt habe, teilte das ZDF mit. Außerdem sollte nach zwei Opfern gefragt werden, die 1971 tot aufgefunden wurden. Es geht bei den Ermittlungen auch um den Mord an dem 13-jährigen Schüler Tristan.
Manfred Seel, der inzwischen gestorben ist, steht im Verdacht, in den vergangenen Jahrzehnten in Frankfurt bis zu zehn Menschen aus sadistischen Motiven ermordet und verstümmelt zu haben. Mit Ausnahme des Schülers handelte es sich bei allen mutmaßlichen Opfern um Frauen. In der Garage von Manfred Seel waren nach dessen Tod zerstückelte Leichenteile einer Prostituierten gefunden worden. Bis Ende Mai hatte das Landeskriminalamt rund 130 Hinweise zu Manfred Seel erhalten. Eine Handvoll davon gilt als ernstzunehmend.
Vom Gefallen am Töten – die grausamsten deutschen Serienmörder
Karl Denke ("Papa Denke", "Kannibale von Münsterberg") ermordete zwischen 1903 und 1924 in seiner Wohnung in Münsterberg (heute: Ziebice in Polen) mindestens 30 Menschen, zumeist Landstreicher. Er tötete seine Opfer, verarbeitete und aß ihr Fleisch, das er zudem – in Pökelsalz haltbar gemacht – auf dem Wochenmarkt in Breslau verkaufte. Über seine Taten führte er Buch. Sein 31. Opfer, das schwer verletzt fliehen konnte, war bereits vermerkt. Denke beging in der Haft Selbstmord. Bei der Durchsuchung seiner Wohnung fand die Polizei Hinterlassenschaften, die auf 42 Opfer schließen lassen – darunter Hosenträger und Schnürsenkel aus Menschenhaut.