RTL-Doku "In Berlin hat sie Blut geleckt": Anna Sorokins Ex-Chefin spricht über ihre Zeit mit der Fake-Erbin

Anna Sorokin
Fake-Erbin Anna Sorokin im Interview mit RTL
© RTL
Bevor Anna Sorokin in New York Banken betrog, machte sie in Berlin und Paris erste Praktika. In einer neuen Doku spricht unter anderem ihre ehemalige Chefin aus Deutschland über die Fake-Erbin. 

Wie Anna Sorokin als "Anna Delvey" über Jahre hinweg Freunde und Banken hinters Licht führen konnte, darüber rätseln nicht nur Fans der Netflix-Serie "Inventing Anna". Auch Weggefährten der Russin zerbrechen sich vermutlich den Kopf darüber, an welchem Punkt in ihrem Leben Sorokin falsch abgebogen ist. 

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Die neue RTL-Doku "Anna Sorokin – Die wahre Geschichte der Millionen-Schwindlerin" beleuchtet nicht nur Sorokins Zeit in New York, sondern auch ihre beruflichen Anfänge in Berlin. Neben ihrem Vater kommt auch Janina Fisher zu Wort, die Sorokin bei ihrem Praktikum in einer Berliner PR-Firma betreute. 

Nach Berlin zog es Sorokin von der deutschen Wahlheimat ihrer Eltern, Eschweiler in NRW. Für die modeinteressierte junge Frau war in dem kleinen Städtchen nicht viel zu holen, die Hauptstadt versprach da schon mehr. In Berlin wohnte Sorokin laut Fischer zur Untermiete. "Neun Monate war sie insgesamt in der Agentur", erinnert sie sich. Beim Vorstellungsgespräch habe die heute 31-Jährige schüchtern gewirkt und teilweise so leise gesprochen, dass man sie kaum verstand. "Ich erinnere mich daran, dass sie mich beeindruckt hat mit dem Wissen, das sie schon über Mode hatte", erzählt Sorokins ehemalige Chefin in der Doku. 

Anna Sorokin im RTL-Interview
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Sorokin hielt sich im Hintergrund

"Ein Praktikum ist im Bestfall mit einem sehr, sehr geringen Gehalt vergütet, daher musste sie familiär unterstützt werden. Sie hat nie den Eindruck erweckt, als hätte sie total viel Geld locker", sagt Fisher außerdem. "Sie war eher ein bisschen durchschnittlich auf den ersten Blick", erklärt sie im Hinblick auf Sorokins Kleidung und ihr Auftreten. Das Faible – und das nötige Geld – für Designerstücke kam erst mit Sorokins späterem Aufenthalt in Paris. Während ihres Praktikums sei Sorokin sehr fleißig gewesen und habe sich nie davor gescheut, Überstunden zu machen. Belohnt wurde sie mit ersten Erfahrungen im Modebusiness: Partys, Events, Fashionshows. "Sie hat alles wahrgenommen und aufgesogen", sagt Fisher. "Deshalb glaube ich, dass die Zeit in Berlin so prägend war. Ich glaube, dass sie da Blut geleckt hat", erklärt sie. Doch auf lange Sicht war Berlin Sorokin nicht genug. 

Es zog sie weiter in die Modehauptstadt Europas, Paris. Dort machte sie ein Praktikum bei der Fashionzeitschrift "Purple". Auch aus dieser Zeit kommt ein Wegbegleiter zu Wort: Sergio Corvacho. Der Make-up-Artist freundete sich nach einer "Purple"-Fashionshow mit der Praktikantin an. Dass sie auch ihn irgendwann finanziell betrügen würde, ahnte er damals noch nicht. Aber Paris war für Sorokin nur eine Zwischenstation auf dem Weg zu ihrem eigentlichen Ziel: New York City. Ihre große Faszination mit den USA wird auch im Interview mit RTL deutlich. Denn obwohl Sorokin seit sie 16 war in Deutschland aufwuchs und dort zur Schule ging, spricht sie deutsch mit einem deutlich hörbaren amerikanischen Akzent. Verwunderlich, immerhin ist auch ihr Englisch nicht perfekt, der sonderbare Akzent sorgte schon in der Netflix-Adaption ihrer Lebensgeschichte, "Inventing Anna", für Aufsehen. 

In New York gab sie sich als reiche, deutsche Erbin Anna Delvey aus, die mit Mitte Zwanzig über einen millionenschweren Treuhandfonds verfügen würde. Nach Jahren des Betrugs kam heraus: Ihre Geschichte war von vorne bis hinten ein Fake. 

"Anna Sorokin - Die wahre Geschichte der Millionen-Schwindlerin" ist ab dem 14. April 2022 auf RTL+ abrufbar. 

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ls

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