Fußball-Berichterstattung Axel Springer bietet um Bundesligarechte mit

Endspurt im Milliarden-Wettbieten um die Bundesliga-Fernsehrechte: Laut einem Medienbericht ist nun auch der Axel Springer Verlag in die Auktion eingestiegen. Die Höhepunkte der Spiele will der Konzern demnach kostenpflichtig im Internet zeigen.

Das Medienhaus Axel Springer ("Bild", "Die Welt") will nach einem Bericht der Wochenzeitung "Die Zeit" seine Fußball-Berichterstattung im Internet massiv ausbauen und deshalb bei der Auktion um Online-Senderechte für die Fußball-Bundesliga dabei sein. Nach Informationen der "Zeit" vom Donnerstag setzt der Verlag in dem Bieterverfahren auf das sogenannte Paket M, das die Online-Rechte für Video-Clips der Spiele beinhaltet - pro Begegnung sind das zwischen 90 Sekunden und sechs Minuten. Diese Spielausschnitte sollen teilweise noch vor der ARD-"Sportschau" zu sehen sein, würden für die Zuschauer aber etwas kosten. Dem Bericht zufolge soll in der Branche der Projekt-Name "Bild Bundesliga Show" kursieren. Ein Sprecher von Axel Springer wollte sich auf Anfrage zu dem Bericht nicht äußern.

Nach Angaben der "Zeit", die sich auf Kreise der Deutschen Fußball Liga (DFL) beruft, wurden in der ersten Auktionsrunde keines der vielfältigen Rechtepakete vergeben, weil jeweils mindestens zwei Konkurrenten im Rennen blieben. Alle Bieter wurden aufgefordert, in einer zweite Runde Gebote abzugeben.

15 Unternehmen in der Endrunde

Der Liga-Verband versteigert die Fernsehrechte an der Fußball-Bundesliga für vier Spielzeiten ab der Saison 2013/14. Insgesamt 15 Unternehmen haben sich für die Endrunde qualifiziert. Im Schnitt nimmt die DFL derzeit für die TV-Rechte in Deutschland 412 Millionen Euro pro Spielzeit ein. Die Einnahmen dürften deutlich steigen, falls es wirklich zum großen Showdown zwischen der Telekom und dem zum Medienimperium von Rupert Murdoch gehörende Pay-TV-Sender kommen sollte. Beide kündigten an, den ganz großen Wurf zu wagen und für die teuren Live-Rechte via Satellit, Kabel, IPTV, Mobilfunk und Internet zu bieten.

Fraglich ist jedoch, ob die Bonner das überhaupt dürften. Medienwächter hegen nämlich Zweifel, ob der Telefongigant, der derzeit bereits die IPTV-Rechte besitzt, überhaupt noch größer ins Fernsehgeschäft einsteigen darf. Denn dem Staat, der einen großen Teil der T-Aktien hält, ist der Betrieb von Fernsehen verfassungsrechtlich verboten.

DPA · Reuters
kmi/DPA/Reuters

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