"Maischberger" "Sie erpressen uns": Reinhold Messner teilt gegen die Letzte Generation aus und spricht über Gefahr eines Bürgerkriegs

Reinhold Messner
Reinhold Messner brachte bei "Maischberger" sein Unbehagen über die Letzte Generation zum Ausdruck
© Uwe Koch/Eibner-Pressefoto / Picture Alliance
Im Gespräch mit Sandra Maischberger verrät Bergsteiger-Legende Reinhold Messner, was er von den Aktionen der Letzten Generation hält. Er sehe ein Problem mit der jüngeren Generation, so der Südtiroler. 

Er bestieg als erster Mensch ohne Sauerstoff den Mount Everest – nur eine der Lebensleistungen von Reinhold Messner. Als Abgeordneter im Europa-Parlament setzte er sich für die Belange der italienischen Grünen ein. Und so waren die Fragen von Sandra Maischberger am Mittwochabend nicht abwegig. In ihrer Talkshow sprach sie mit dem Extrembergsteiger nicht nur über die russische Invasion in der Ukraine und seine Meinung zu Putin. Sie kam auch auf die Klimakatastrophe zu sprechen. 

"Maischberger": Reinhold Messner kritisiert die Letzte Generation

Was "die Fridays for Future-Leute machen" finde er großartig, so Messner. "Aber wenn es zu den Klimaklebern kommt, bin ich sogar in Wut", sagte er über die Aktionen der Letzten Generation. Da sei "Hopfen und Malz verloren", erklärte er. 

Er halte es für lobenswert, dass die jungen Aktivist:innen von Fridays for Future auf die immer größer werdenden Probleme des Klimawandels aufmerksam machen. Messner, der sich selbst für Umweltschutz einsetzt, kritisierte jedoch auch, dass der Vorwurf seiner eigene Generation gemacht würde. "Sie lassen durchklingen, es war Absicht. Das stimmt nicht", so der Südtiroler. "Wir sind viel bescheidener aufgewachsen nach dem Zweiten Weltkrieg als diese jungen Leute. Die leben heute vom Reichtum, der entstanden ist in den letzten 80, 100 Jahren", sagte er.

Demokratie in Gefahr

Messner erzählte, dass er als Kind in ärmlichen Verhältnissen bereits viel Verzicht lernen musste. Etwas, das ihn in seinem späteren Leben begleitete. "Diese jungen Leute könnten gar nicht freitags (...) die Schule schwänzen, wenn es diese Entwicklungen nicht gegeben hätte", sagte er. 

Die Letzte Generation versuche jedoch "uns zu erpressen", so Messner. Er finde es als Wähler einer Demokratie in Ordnung, dass auch Menschen an der Macht sind, die er persönlich nicht gewählt hat. "Diese Stellvertreter haben die Entscheidungen zu treffen und die können wir mehr oder weniger mittragen", so der Bergsteiger. Was jedoch von der Letzten Generation ausgehe, sei für ihn nicht tragbar. Die Aktivist:innen seien mit Entscheidungen unzufrieden, anstatt aber zu protestieren, wie es Fridays for Future macht, greifen sie zu anderen Mitteln. "Sie erpressen die Demokratie. Wir müssen aufpassen, dass wir die Demokratie retten", sagte Messner über die Aktivist:innen. Und er ging noch einen Schritt weiter. "Wenn es so weitergeht, haben wir in wenigen Jahren nicht einen Krieg, sondern einen Bürgerkrieg", so Messner. 

Wichtig sei für ihn, den Verbrauch fossiler Brennstoffe "herunterzuschrauben". Denn die globale Erwärmung sei "unsere Schuld", so Messner, der sich selbst seit Jahrzehnten für den Umweltschutz einsetzt. 

Quelle: "Maischberger"

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